Geht diese Erfindung von „Dr. Tod“ zu weit? 

Die Erfindung der „Selbstmord-Kapsel“ Sacro machte den Australier Philip Nitschke nicht nur international bekannt, sondern brachte dem Arzt auch den Beinamen „Dr. Tod“ ein. Nun geht der 77-Jährige einen Schritt weiter. Der klare Sterbehilfe-Befürworter plant jetzt ein Gift-Implantat für Demenz-Kranke.


Dieses Implantat soll zu einem vorbestimmten Termin zu piepsen beginnen und muss innerhalb der nächsten Stunden deaktiviert werden. Passiert das nicht, dann setzt das Implantat Gift frei und der Träger stirbt. „Das ist eine wirklich befriedigende Art, mit dem Demenz-Dilemma umzugehen“, so der Arzt zur NZZ. „Wir sind bei der Entwicklung in einer entscheidenden Phase und werden so bald wie möglich Details bekanntgeben.“

Kritik kommt unter anderem von der Organisation Alzheimer Schweiz: „Die Tötung erfolgt nicht aufgrund einer aktiven Willensäußerung, sterben zu wollen, sondern aufgrund einer unterlassenen Willensäußerung, leben zu wollen.“

Es sei zudem schwierig, Missbrauch durch Dritte auszuschließen. „Hinzu kommt, dass die tägliche Notwendigkeit, das Gerät zu deaktivieren, bei Demenzkranken zu einer dauerhaften psychischen Belastung führen könnte“, so Stefanie Becker von Alzheimer Schweiz zur BILD.

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