Die Einwohner der “Phlegräischen Felder” (Brennende Felder), dem Gebiet des “Supervulkans” bei Neapel in Süditalien, kommen nicht zur Ruhe – und zittern vor stärkeren Erdbeben. 

Am Samstagnachmittag wurde ein Erdbeben mit dem Epizentrum in etwa 2,5 Kilometern Tiefe und einer Stärke von 3,9 registriert. Das Beben war im gesamten Gebiet der Phlegräischen Felder und in den Stadtvierteln im Westen Neapels klar zu spüren und löste Angst unter der Bevölkerung aus. Es gab aber keine Berichte von Opfern.

Am Freitagabend war in derselben Gegend ein Erdstoß der Stärke 3,5 gemeldet worden, teilte das Institut für Geologie und Vulkanologie (INGV) mit. Viele Menschen in dem stark besiedelten Areal nahe Neapel hatten die Nacht auf Samstag in ihren Autos verbracht, nachdem es in der Nacht auf Donnerstag zu einer Erschütterung der Stärke 4,4 gekommen war. Andere Menschen übernachteten in den Aufnahmezentren, die vom Roten Kreuz und dem Zivilschutz bereitgestellt wurden.

Erdbeben auch im süditalienischen Apulien

Ein weiteres Erdbeben der Stärke 4,6, das am Freitagabend gemeldet wurde, hatte sein Epizentrum in der Provinz Foggia im süditalienischen Apulien. Das Erdbeben in Apulien wurde klar auch in den angrenzenden Regionen Molise, Abruzzen und Basilikata gespürt. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von einem Kilometer, teilte das INGV-Institut mit. Meldungen zu Opfern oder schweren Schäden gab es nicht. Dieses Erdbeben hänge nicht mit jenen im Großraum von Neapel zusammen, teilten die Experten mit.

Einsatzkräfte im Raum Neapel im Dauereinsatz

Die Feuerwehr und der Zivilschutz sind im Raum von Neapel im Dauereinsatz. Sie prüfen die Stabilität Hunderter beschädigter Gebäude. Die Schulen bleiben in den Gemeinden des betroffenen Gebiets vorerst geschlossen. In einigen Straßen sind noch Spuren des Bebens zu sehen. Trümmer liegen auf den Straßen, in einigen Gebäuden bildeten sich Risse, die nun von Technikern untersucht werden müssen.

Die Angst der Bewohnerinnen und Bewohner bleibt und die Befürchtungen für die Zukunft nehmen zu. Die Verformung des Bodens setzt sich mit hoher Geschwindigkeit fort, aber nach Ansicht der Wissenschafter gibt es keine Hinweise auf einen möglichen Vulkanausbruch.

Regierung will in erdbebensichere Infrastruktur investieren

Inzwischen will die italienische Regierung verstärkt in erdbebensichere Infrastruktur und Immobilien investieren. Dafür will die Regierung in Rom bis 2029 rund 600 Millionen Euro locker machen, kündigte Zivilschutzminister Nello Musumeci am Freitag in Rom an. “Wir haben 600 Millionen in nur zwei Jahren vorgesehen, um die öffentliche Infrastruktur sicher zu machen, angefangen bei den Schulen. Acht Baustellen für Schulen in Neapel und Pozzuoli werden im Juni beginnen, wir werden den Hafen von Pozzuoli renovieren”, sagte der Minister in einem Gespräch mit dem TV-Sender Sky Tg24 am Freitag.

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