Weniger Inhalt, aber der gleiche Preis: Verbraucherschützer haben bei Dr. Oetker eine ganze Lawine an Produkten mit „Shrinkflation“ ausgemacht.
Dr. Oetker hat bei zahlreichen Produkten wie Müslis, Puddingpulver, Fruchtgrütze und Marmorkuchen die Füllmengen reduziert, während die Preise gleich blieben – ein Phänomen, das als „Shrinkflation“ bekannt ist. Die Verbraucherzentrale Hamburg erhielt über 100 Beschwerden, insbesondere zu kakaohaltigen Produkten, bei denen die Preise durch die Mengenreduktion teils um bis zu 50 % gestiegen sind.
- Schokomüsli: Reduktion von 600 g auf 400 g (Preis bleibt 3,99 € → +50 %).
- Puddingpulver: Statt 3 Beuteln nur noch 2 (99 Cent → +50 %).
- Fruchtgrütze: 500 g → 400 g (2,79 € → +25 %).
- Marmorkuchen: 172 g → 140 g (2,79 € → +23 %).
Schlechte Ernten infolge des Klimawandels, aber auch Spekulation
Auf Anfrage der Verbraucherzentrale teilte das Unternehmen Dr. Oetker mit, es gebe aktuell eine Vielzahl ungewöhnlicher Umstände, die einen immensen Einfluss auf die Kosten der Nahrungsmittelproduktion vieler Lebensmittelhersteller hätten und sich folglich auf die Preisgestaltung von Nahrungsmitteln auswirkten. Der Spiegel berichtete über die Antwort.
Genannt werden gestiegene Produktionskosten, Probleme in Lieferketten, schlechte Ernten, auch infolge des Klimawandels, und Preissteigerungen durch Spekulation.
„Besonders drastisch ist der Preisanstieg bei Kakao“, teilte Dr. Oetker mit. „Leider können wir diese Kostensteigerungen nicht mehr durch andere Einsparmaßnahmen ausgleichen und müssen das in unserer Preisgestaltung berücksichtigen.“
Lob
Die Verbraucherzentrale findet sogar lobende Worte für Dr. Oetker. Es sei eines der wenigen Unternehmen, das „Shrinkflation“ zumindest offen gegenüber seinen Kunden kommuniziere.