Die SPÖ Burgenland forderte, dass es nun nicht nur bei der ÖVP Konsequenzen gibt, sondern auch in der eigenen Partei.
In einer Aussendung erklärte Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein: “Es war ein Fehler, die Glaubwürdigkeit der Sozialdemokratie für die Aussicht auf ein paar Ministerposten aufs Spiel zu setzen.” Über das “Ende eines unsäglichen Schauspiels” zeigte sich die Landespartei erfreut: “Das Scheitern dieser Koalition war von Anfang an vorprogrammiert, denn ihr fehlte als Koalition der Verlierer schlichtweg jede Legitimation.” Nehammers Rücktritt sei die “logische Konsequenz eines historischen Schuldendebakels, dessen Aufräumarbeiten nun andere leisten müssen”. Nun liege die Verantwortung beim Bundespräsidenten: “Österreich braucht endlich eine handlungsfähige Regierung. Ein Expertenkabinett wäre eine denkbare Option”, so Puchwein. Sie verwies außerdem auf die anstehende Landtagswahl und den “eigenständigen Kurs” der burgenländischen SPÖ: “Wer im Burgenland kein Chaos will, wählt Hans Peter Doskozil.”
Auch Doskozil selbst meinte, einem “Pakt zwischen ÖVP und SPÖ als Koalition der Verlierer” hätte jede Legitimation und Glaubwürdigkeit gefehlt. Nehammer habe Österreich ein “historisches Finanzdebakel hinterlassen”, sein Rücktritt als Kanzler sei daher überfällig gewesen. Van der Bellen solle nun dafür sorgen, dass Österreich eine handlungsfähige Regierung bekommt. Ein Expertenkabinett wäre dabei ein gangbarer Weg, so der Landeshauptmann. “Es ist allerdings zu befürchten, dass die Chaos-Tage in Österreich noch nicht zu Ende sind”, stellte Doskozil in einem Statement fest.