Auch der nächste burgenländische Landeshauptmann heißt ganz sicher Hans Peter Doskozil.
Poker. Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit kann SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil weinen und lachen zugleich: Weinen, weil die angenehmen Jahre der roten Alleinregierung vorbei sind – Lachen, weil gegen die SPÖ keine realistische Mehrheit möglich ist und Doskozil sicher Landeshauptmann bleibt und sich Dosko den Koalitionspartner aussuchen kann.
ÖVP hat sich als Partner ins Out geschossen
Nur zwei realistische Optionen. In Frage kommen da realistischerweise nur zwei Parteien. Denn die ÖVP hat sich durch eine Brachialopposition und massiven Angriffen gegen Doskozil persönlich wohl ins politische Out geschossen. Bleiben also nur zwei Parteien als mögliche Partner: die zweitplatzierte FPÖ – oder eben die Grünen.
Grüne Option. Die Grünen bleiben mit Anja Haider-Wallner und zwei Mandaten im Landtag. Mit der SPÖ hätte man also eine knappe Mehrheit. Für Doskozil wäre Rot-Grün aus zwei Gründen eine charmante Variante: Zum einen könnte der als „Rechter“ in der SPÖ verschriene Dosko sein Image aufpolieren. Und zum anderen wären die Grünen der billigere Partner – den wahrscheinlich 17 roten Mandaten stünden lediglich zwei Grüne gegenüber. Und: In der Landespolitik fährt Doskozil eine durchaus aktive Klimapolitik.
Oder die Blauen. Doch auch für eine Koalition mit der FPÖ von Norbert Hofer spricht einiges: Der FPÖ-Spitzenkandidat hat seit jeher ein gutes Verhältnis zum roten Doskozil – und Doskos Vorgänger Hans Niessl war schon einmal ein Eisbrecher zu den Blauen und regierte 5 Jahre erfolgreich mit ihnen. Außerdem könnte Doskozil schon die nächste Wahl ins Visier nehmen. Zweifellos sind die Blauen im Burgenland seine gefährlichsten Gegner, bindet er sie jetzt ein, könnte der Aufwärtstrend gestoppt sein. Und Hofer würde wohl gern Landeshauptmann-Stellvertreter werden anstatt nur als Landtagsabgeordneter weiterzumachen.