Nur noch ein Viertel der Abgeordneten im burgenländischen Landtag sind weiblich. Weniger Frauenanteil hat die SPÖ unter Parteichef und Landeshauptmann Doskozil, den geringsten Frauenanteil hat die ÖVP mit 13%.
Von einer gleichen Verteilung konnte zwar nie die Rede sein, schon in der letzten Legislaturperiode betrug der Anteil weiblicher Abgeordneter im burgenländischen Landtag nicht einmal ein Drittel.
Nur noch ein Viertel
Nach der Wahl am 19. Jänner zeichnet sich nun sogar ab, dass der Frauenanteil auf nur noch ein Viertel sinken könnte. Bei der SPÖ sind durch die Regierungsbildung noch kleine Verschiebungen drin, große Auswirkungen auf den Frauenanteil sind jedoch nicht mehr zu erwarten.
SPÖ-Frauenanteil im Burgenland sinkt
36 Mandate zählt der burgenländische Landtag. Beim Urnengang am 19. Jänner wurden die Sozialdemokraten wieder stimmenstärkste Kraft, verloren aber zwei Mandate und haben nur noch 17 zu vergeben. Zuletzt wiesen sie noch einen Frauenanteil von 32 Prozent aus. Unter Berücksichtigung der derzeitigen vier Regierungsmitglieder im roten Klub, sinkt dieser auf 29 Prozent (fünf von 17).
Sollten es durch Nachrücker aber sechs Mandatarinnen werden, steigt der Frauenanteil auf 35 Prozent und wäre damit sogar etwas höher als in der vorigen Legislaturperiode.
FPÖ gewinnt, ÖVP verliert stark
Der FPÖ-Klub zählte vor der Wahl nur drei Mandate und wies mit einer weiblichen Abgeordneten einen Frauenanteil von genau einem Drittel auf. Dies ist nun anders. Die Freiheitlichen gewannen stark dazu, können neun Mandate besetzen und haben künftig zwei Frauen in ihren Abgeordnetenreihen. Dies ist ein Frauenanteil von 22 Prozent.
Stark Federn lassen musste die ÖVP und dies ging auch zulasten des Frauenanteils. Schon vor der Wahl wiesen die Türkisen den geringsten aus mit 27 Prozent. Nun sitzen sieben Männer und eine Frau (13 Prozent) im ÖVP-Klub.
Grünen setzen auf Reißverschlussprinzip
Einzig bei den Grünen, die auf das Reißverschlussprinzip setzen, sind die zwei Sitze paritätisch verteilt, was eine Frauenquote von 50 Prozent ergibt.
Gleich wie in Niederösterreich
Mit einem Anteil von 25 Prozent im burgenländischen Landtag zieht man gleich mit Niederösterreich, wo es insgesamt 56 Abgeordnete gibt. Einen geringeren Frauenanteil gibt es sonst nur in Kärnten (17 Prozent). In allen anderen Bundesländern ist dieser höher. Rund ein Drittel sind es in der Steiermark (31 Prozent), in Salzburg (36 Prozent) und in Oberösterreich (38 Prozent). Den höchsten weisen Tirol (42 Prozent), Vorarlberg und Wien (je rund 44 Prozent) auf.
Landesregierung voraussichtlich mit 40 Prozent Frauenanteil
Bei der jüngsten Landtagswahl im Burgenland kam erstmals das 2021 beschlossene Vorzugsstimmensystem zur Anwendung, wodurch diese mehr Gewicht erhielten. Auf Wahlkreisebene spielte nun der Listenplatz keine Rolle, einzig die Zahl der Vorzugsstimmen entschied. Wissenschaftliche Datenerhebungen zeigten, dass Frauen von Vorzugsstimmen eher nicht profitieren, denn Wählerinnen und Wähler geben bevorzugt dem Listenersten ihre Vorzugsstimme. Und das ist bei den meisten Parteien ein Mann.
Unverändert bei 40 Prozent dürfte der Frauenanteil in der Landesregierung bleiben. Von den fünf Mitgliedern in der roten Alleinregierung waren zwei Frauen. Einen Landesrat-Posten sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) bereits Grünen-Chefin Anja Haider-Wallner zu. Vergrößert wird die Landesregierung nicht und dass im roten Team mit vier Vertretern künftig Geschlechtergleichstand herrscht, davon ist eher nicht auszugehen. Die SPÖ präsentiert ihr Personalpaket am Montag.