Die abgedroschene Phrase vom Cup, der eigene Gesetze schreibt, stimmt wirklich. Nicht die am Papier besseren Klubs schaffen es ins Finale, sondern die mit der besseren Tagesform und dem nötigen Glück.
So haben die superfokussierten Hartberger Goliath Austria ein Haxl gestellt. Ich könnte jetzt sagen, dass ich als letzter Double-Trainer und zweifacher ÖFB-Cup-Gewinner mit der Austria weiß wie es geht. Abgesehen davon, dass eine Riesenchance für eine historische Saison vergeben wurde: An diesem Mittwochabend hätte die Austria wahrscheinlich bis fünf Uhr in der Früh aufs gegnerische Tor stürmen können, der Ball wäre einfach nicht reingegangen. Die Austria-Fans müssen jetzt tapfer sein.
Wer will nicht dabei sein, wenn Geschichte geschrieben wird?
Jetzt schreibt der Cup ein Märchen, vor allem für den WAC. Im eigenen Bundesland, wenige Kilometer vom Heimstadion entfernt, um den Cup-Sieg spielen zu dürfen ist natürlich Wahnsinn. Dass ausgerechnet die steirische Mini-Stadt Hartberg mit der umtriebigen Präsidentin Brigitte Annerl als Final-Gegner antanzt, hat was Kultiges.
Jetzt höre ich Stimmen, die sich eine Verlegung des Endspiels auf einen Trainingsplatz beim Happel-Stadion wünschen. Ich sage: Nein, jetzt müsst ihr erst recht zu diesem Kult-Finale pilgern. Beide Überraschungsmannschaften haben sich ein volles Wörthersee Stadion verdient! Ich behaupte, unser Cup-Finale hat Potenzial für Wembley- oder Berlin-Atmosphäre. Hartberg oder WAC? Wer will nicht dabei sein, wenn Geschichte geschrieben wird!