2013 und 2015 hat Tennis-Superstar Novak Djokovic beim Masters-1000-Turnier in Monte Carlo triumphiert. Doch mit so hohen Erwartungen ist der 24-fache Major-Sieger, der kommendes Monat 38 Jahre alt wird, diesmal nicht ins Fürstentum gekommen.
Die frohe Botschaft für Djokovic-Fans freilich ist, dass er mit dem Finale in Miami die „Freude auf dem Platz wiedergefunden“ hat, wie er am Sonntag bei einem Presse-Round-Table in kleinem Kreis verlautete.
Ohne „Supercoach“ Andy Murray ist Djokovic an die Côte d’Azur gekommen, dafür mit seinem Bruder Marko. „Andy übt wahrscheinlich an seinem Golfschwung“, scherzte Djokovic, aber der Monaco-Trip war nie Teil des Deals. In Madrid wird der schottische Ex-Topstar wieder im Djokovic-Clan, dem auch nach wie vor der Tiroler Gebhard Gritsch angehört, dabeisein. „Es ist schön, dass ich Zeit mit meinem Bruder auf der Tour verbringe, ich sehe ihn nicht so oft.“
An den ersten Auftritt in Monaco kann sich der „Djoker“ gut erinnern. 2006 verlor er als Qualifikant in Runde eins gegen einen gewissen Roger Federer mit immerhin einem Satzgewinn in drei Sets. „Ich habe immer davon geträumt, an dieser wunderschönen Location zu spielen. Als ich damals gegen Federer gezogen wurde, hatte ich gemischte Gefühle.“ Es sei eines seiner ersten großen Matches gewesen. „Es hat mir auf eine Art bewiesen, dass ich auf hohem Level mitspielen kann.“
Muskelriss und Augeninfektion warfen Djokovic zurück
19 Jahre später befindet sich Djokovic im Spätherbst seiner Karriere. Nach dem Halbfinalaus in Melbourne wegen eines, wie später bekannt wurde, Muskelrisses gegen Alexander Zverev erlitt er in Doha und Indian Wells überraschende Erstrunden-Niederlagen, ehe er ohne Satzverlust ins Endspiel von Miami vorstieß.
„Es ist eine große Ermunterung, wie ich dort gespielt habe. Es war ein Turnier mit hoher Tennisqualität von meiner Seite“, blickte Djokovic zurück. Während er von Monte Carlo noch nicht allzu viel erwartet, möchte er den Formhöhepunkt freilich in Roland Garros erreichen.
„Innere Stimmen“ nach frühen Niederlagen verstummt
Die Motivation ist wieder da, aber Djokovic gab zu, dass die „inneren Stimmen“ nach frühen Niederlagen laut geworden waren, es sein zu lassen. „Ich bin froh, dass ich zumindest in Miami die Freude auf dem Platz gefunden habe. Schauen wir, ob ich das auf Sand herüberbringe.“
Seine zuletzt aufgetretene Augeninfektion ist allerdings noch nicht ganz ausgestanden. „Es wird besser, der Doktor wird das heute checken. Aber es sollte okay für die erste Runde sein.“
Aufhören nach 25. Slam-Titel? „Noch Benzin im Tank“
Ein Ausstiegsszenario hat Djokovic noch nicht im Kopf. Auch nicht, falls er ausgerechnet mit dem 25. Major-Triumph seinen 100. Turniertitel holen würde, wie die APA nachgefragt hat. „Ich glaube nicht, aber man weiß nie. Ich fühle mich immer noch so, als hätte ich noch Benzin im Tank. Wie ich in Australien und Miami gezeigt habe, kann ich immer noch auf hohem Level spielen.“ Es gebe ihm Befriedigung, auf dem Court zu stehen und mit den Besten mithalten zu können.
„Ich weiß, es gibt Leute, die denken, ich soll Tennis auf einem Hoch verlassen, und viele dachten, ich hätte nach der Goldmedaille letztes Jahr aufhören sollen. Aber man weiß nie. Schauen wir, was die Zukunft bringt. Aber wenn du mir sagst, ich gewinne den 100. Titel bei irgendeinem der Slams in diesem Jahr, dann werde ich es sofort unterschreiben. Aber das ist ein großer Berg, den man erklimmen muss. Man muss bescheiden sein.“
(Redaktionelle Hinweise: Compliance-Hinweis: Die Reise nach Monaco erfolgt auf Einladung der Firma emotion, die auch die Kosten trägt. Die Berichterstattung erfolgt unter unabhängiger redaktioneller Verantwortung der APA-Redaktion.)