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Weiter gedacht – der Podcast der WZ
Wir präsentieren jede Woche eine neue Geschichte, stellen eure Fragen und geben Einblicke in unser 320 Jahre altes Archiv. Petra Tempfer und Bernd Vasari sprechen über Aktuelles und Hintergründe mit Expert:innen, Jurist:innen oder Politiker:innen im Studio und besuchen auch Menschen direkt vor Ort.
Immer mehr Kinder wachsen mehrsprachig auf. Das stellt Familien vor große Herausforderungen. In welcher Sprache sollen Eltern mit ihren Kindern kommunizieren? Wie sollen Eltern reagieren, wenn Kinder deren Sprache nicht sprechen wollen? Erlernen mehrsprachige Kinder leichter weitere Sprachen? Diese und weitere Fragen beantwortet Zwetelina Ortega, Expertin für mehrsprachige Erziehung. Im Gespräch mit WZ-Redakteur und Host Bernd Vasari sagt sie: „Jede Sprache ist wertvoll, weitergegeben zu werden, und steht dem Erwerb der deutschen Sprache nicht im Weg.”
Ortega selbst erzieht ihre beiden Kinder dreisprachig in Deutsch, Bulgarisch und Spanisch. Sie erzählt, in welchen Sprachen sie spricht, wenn Erwachsene zu Besuch sind, und wie sie mit ihren Kindern kommuniziert, wenn diese Freund:innen eingeladen haben. Den Kindern die Sprache allein näherzubringen, würde jedoch nicht ausreichen. Wesentlich sei es, auch in die Kultur des jeweiligen Landes einzutauchen und, wenn möglich, das Land zu besuchen. „Die Kinder sollen merken, dass sie nicht die einzigen sind, die diese Sprache sprechen, und feststellen, dass sie mit der Sprache etwas bewirken können.”
Für den Erwerb von Deutsch ist eine zweite Sprache von Vorteil. „Durch die Bilingualität arbeitet das Gehirn effizienter und die kognitive Entwicklung wird unterstützt”, sagt Ortega. „In den ersten Jahren brauchen die Kinder, die mit mehr Sprachen aufwachsen, zwar mehr Zeit, es gleicht sich aber schnell aus.” Wenn Kinder kein gutes Deutsch-Level haben, liegt das allerdings nicht daran, dass sie bilingual sind, sondern daran, dass sie keine guten Rahmenbedingungen vorgefunden haben.