Jeder kann aktiv dazu beitragen, sein persönliches Krebsrisiko zu reduzieren und dafür sorgen, dass eine Erkrankung so früh wie möglich erkannt wird. Wir verraten, welche Nahrung vor Tumor-Erkrankungen schützt.

Der Weltkrebstag am 4. Februar bietet eine gute Gelegenheit, sich mit den wichtigsten Risikofaktoren und den effektivsten Schutzmaßnahmen auseinanderzusetzen.

Neben regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf schädliche Substanzen spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Bestimmte Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, die das Krebsrisiko senken können, indem sie Entzündungen reduzieren, das Immunsystem stärken und schädliche Zellveränderungen hemmen. Wer bewusst auf eine gesunde und vielfältige Ernährung setzt, kann aktiv zur Krebsprävention beitragen.

Krebs verstehen

Was ist Krebs?

Der Begriff “Krebs” wurde bereits vor fast 2.400 Jahren vom griechischen Arzt Hippokrates geprägt. Heute bezeichnet man damit eine Vielzahl von Erkrankungen, die durch unkontrollierte Zellvermehrung, bösartige Gewebsneubildung und deren Ausbreitung im Organismus gekennzeichnet sind.

Wie entsteht Krebs?

Krebs ist eine Erkrankung des Erbmaterials von Zellen. Krebserregende (kanzerogene) Faktoren können bleibende Schäden an der DNA verursachen, besonders dann, wenn natürliche Reparaturmechanismen und Abwehrreaktionen des Körpers nicht effektiv arbeiten. Diese Veränderungen können zu unkontrolliertem Wachstum und zur Vermehrung entarteter Zellen führen. 

Die größten Risikofaktoren

Die Entstehung von Krebs ist ein komplexer Prozess, beeinflusst durch unkontrollierbare (genetische) und kontrollierbare (Lebensstil) Faktoren. Experten gehen davon aus, dass mehr als 50 % des persönlichen Krebsrisikos durch den Lebensstil beeinflusst werden können.

1. Rauchen

Tabakkonsum ist einer der größten vermeidbaren Risikofaktoren. Von den über 4.000 Chemikalien im Tabakrauch sind mehr als 50 krebserregend. Rauchen verursacht nicht nur Lungenkrebs, sondern auch zahlreiche andere Krebsarten.

2. Ungesunde Ernährung

Rund ein Drittel aller Tumore werden durch falsche Ernährung begünstigt. Eine gesunde, ausgewogene Kost mit viel Obst, Gemüse, Ballaststoffen und wenig verarbeiteten Lebensmitteln kann das Risiko erheblich senken.

3. Bewegungsmangel & Übergewicht

5,4 % der Krebserkrankungen bei Frauen und 1,9 % bei Männern hängen mit Adipositas (BMI über 30) zusammen. Besonders Bauchfett kann das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöhen. Regelmäßige Bewegung (mindestens 30 Minuten, dreimal pro Woche) senkt das Risiko.

4. Alkohol

Alkoholkonsum kann das Krebsrisiko steigern, insbesondere für Leber-, Brust-, Speiseröhren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Alkohol schädigt die Schleimhäute und macht sie anfälliger für krebserregende Stoffe.

5. UV-Strahlung

Intensive UV-Strahlen können Hautzellen schädigen und zu Hautkrebs führen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Sonne sowie der Gebrauch von Sonnenschutz sind essenziell.

Krebskiller: Schutz durch Nahrung

Neben gezielten Vorsorgemaßnahmen (z.B. HPV-Impfung) gibt es auch zahlreiche Lebensmittel, die nachweislich das Krebsrisiko senken können. Eine gesunde Ernährung ist eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten zur Prävention. Wir präsentieren Ihnen die besten Krebskiller aus der Nahrung in alphabetischer Reihenfolge:

  • Amarant. Das Getreide wird auch Gold der Azteken genannt: Schützt dank Omega-3-Fettsäuren, Phytosterinen und Zink vor Dickdarmkrebs. Im Reformhaus!
  • Ananas. Ist reich an Vitamin C und E, die beide Zellen vor freien Radikalen schützen. Auch Zink und Selen hemmen die Krebsentstehung. 
  • Aprikose: Marillen sind besonders reich an Antioxidantien, die als effektive Krebskiller wirken. Tipp: Das Müsli mit getrockneten Marillen süßen!
  • Beeren: Beerenfrüchte zählen durch ihren hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen zu den gesündesten Obstsorten. Möglichst reif genießen!
  • Bittermelone: Reich an 
Vitamin A, C und Eisen. Schützt auch vor Diabetes.
  • Blumenkohl: Heißt bei uns Karfiol und kann vor Lungenkrebs schützen.
  • Brauner Reis: Naturreis enthält mehr Vitamine und schützt vor Dickdarmkrebs.
  • Brokkoli: Ist ein Verwandter des Karfiols, aber noch vitaminreicher als dieser: Das Anti-Krebsgemüse hat die höchste Vitamin- und Mineralstoffdichte aller Gemüsesorten.
  • Chicoree: Enthält Präbiotika, die vor Darmkrebs schützen. Kann roh oder gekocht gegessen werden.
  • Chili: Die scharfen Substanzen machen Ingwer, Chili oder Tabasco zu Krebskillern.
  • Cranberrys: Ihr Saft wirkt vorbeugend gegen Harnwegsinfekte. Die in den Früchten enthaltenen Flavonoide und Phenolsäuren sollen aber auch das Wachstum der Krebszellen hemmen (vor allem bei Brustkrebs).
  • Feigenkaktus: Die grünen Sprossen und die Kaktusfeigen werden als Obst und Gemüse gegessen. Die enthaltenen Pektine, Vitamin C und Fruchtfarbstoffe schützen vor Krebs.
  • Fisch: Vitamin D, hochwertiges Protein und Omega-3-Fettsäuren: Fisch beugt Herzerkrankungen, Krebs und rheumatischer Arthritis vor. Daher: Drei Mal pro Woche Fisch essen! Auch Fischölkapseln (aus der Apotheke) zeigen schützende Wirkung.
  • Ginseng: Die Wurzel enthält Ginsenoide, Kupfer, Zink, Fettsäuren und Phenole, die gegen Stress und Ermüdung helfen. Schützt aber auch vor Krebs!
  • Granatapfel: Die Schale der Frucht ist ein beliebtes Heilmittel. Die Substanz Ellagitannin hemmt das Krebszellenwachstum – zumindest in Laborversuchen.
  • Grapefruit: Die Substanzen Naringin und Limonoid (verantwortlich für den leicht bitteren Geschmack) sowie Carotinoide machen die Grapefruit zum Krebskiller.
  • Grüner Tee: Ist der wohl bekannteste Krebskiller. Er enthält Gerbstoffe, die den körpereigenen Krebsschutz (Speiseröhren- und Magenkrebs) aktivieren können.
  • Grünkohl: Gehört zu den besten Vitamin C-, Beta-Carotin und Folsäurelieferanten. Das Gemüse schützt vor Brust- und Gebärmutterkrebs.
  • Hafer: Eine besonders vitalstoffreiche Getreidesorte mit vielen Anti-Krebsstoffen (wie Zink, Vitamin E). Ideal als Brei mit Nüssen zum Frühstück!
  • Hagebutten: Sind reich an Vitamin C, das den gesamten Körper vor krebserregenden freien Radikalen schützt. Besonders hochwertig sind Hagebuttenkonzentrate (gibt‘s im Reformhaus). 
  • Heidelbeeren: Bremsen die Vermehrung von Brustkrebszellen und sind gut für eine gesunde Darmflora. Gesund nicht nur frisch, sondern auch als Saft, getrocknet oder tiefgefroren!
  • Hering: Preiswert und reich an Vitamin D: Beugt Dickdarm- und Brustkrebs vor und fördert die Aufnahme von Kalzium (gut für die Knochen).
  • Himbeeren: Beugen dank sekundären Pflanzenstoffen Krebserkrankungen vor.
  • Honig: Das Naturprodukt enthält viele Pflanzenstoffe wie Acacetin oder Galangin, die den Zelltod von Krebszellen auslösen. Die Studien müssen jedoch noch abgesichert werden.
  • Hopfen: Das enthaltene 
Humolon wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Reichlich davon ist in (alkoholfreiem) Bier und Hopfentee enthalten.
  • Ingwer: Seine Inhaltsstoffe sollen vor Haut- und Darmkrebs schützen.
  • Javanische Gelbwurz: Die Gelbwurz gehört auch zur Familie der Ingwergewächse und hat entzündungshemmende, krebsvorbeugende Wirkung.
  • Kaffee: Ist reich an gesundheitsfördernden Substanzen, vor allem an Antioxidantien. Trotzdem: Nicht mehr als vier Tassen pro Tag trinken!
  • Kakao: Vermindert, ebenso wie dunkle Schokolade, die Krebswahrscheinlichkeit. 25 Gramm dunkle Schokolade pro Tag schützen auch das Herz.
  • Kartoffeln: Hemmen mit ihren Inhaltsstoffen das Wachstum von Krebszellen. Immer mit der Schale kochen – so bleiben die Nährstoffe erhalten! 
  • Knoblauch: Wirkt dank seiner Schwefelverbindungen vorbeugend gegen Lungen- und Dickdarmkrebs.
  • Kohlsprossen: Enthalten doppelt so viel Vitamin C wie Orangen. Sekundäre Pflanzenstoffe machen sie zu Krebskillern.
  • Kümmel: Das Gewürz wirkt gegen Blähungen und Bronchitis und beugt Darmkrebs vor.
  • Kürbis: Gilt dank Vitamin A, C, E und D, B-Vitaminen und Beta-Carotin als potente Antikrebs-Frucht. Wertvoll ist auch kalt gepresstes Kürbiskernöl!
  • Kurkuma: Das Gelbwurz-Gewürz schützt vor Dickdarm-, Brust- und Eierstockkrebs. Zum Würzen von Suppen & Soßen!
  • Lavendel: Hält Motten fern und beugt als Tee oder 
Gewürz Lungen-, Darm- und Hautkrebs vor.
  • Lorbeer: Die Inhaltsstoffe hemmen Leukämiezellen. Passt zu Sauerkraut & Wildeintöpfen.
  • Löwenzahn: Punktet mit hohem Mineralstoff- und Vitamingehalt und soll Leberkrebs vorbeugen. Top als Salat!
  • Maiskeimöl: Enthält extrem viel Vitamin E für sehr guten Krebsschutz. Nicht erhitzen!
  • Majoran: Das Kraut wirkt antioxidativ und hindert so Krebszellen am Wachstum.
  • Mandeln: Stärken das Immunsystem und schützen die Leberzellen. Enthalten gesunde Fette, die das Herz schützen.
  • Mango: Die Farbstoffe der Frucht sind Antioxidantien, die die Zellen vor dem Angriff freier Radikale bewahren. Schmeckt auch in Currygerichten! 
  • Nüsse: Enthalten sehr viel Vitamin E und beugen so verschiedenen Krebserkrankungen vor. Am besten täglich eine Handvoll essen!
  • Oliven: Bewahren uns – so wie Olivenöl – vor Herzkreislauf- und verschiedenen Krebserkrankungen. Besonders hochwertig ist das Öl von der Insel Kreta.
  • Papaya: Die tropische Frucht ist eine Enzymbombe, die der Bildung von Metastasen entgegenwirken kann. 
  • Petersilie: Kann ebenso wie Basilikum Krebserkrankungen (von Brust, Dickdarm, Lunge, Haut oder Prostata) vorbeugen und wird auch therapeutisch eingesetzt. Die Kräuter schützen auch vor Herzinfarkt & Diabetes.
  • Pfefferminze: Wirkt als Tee bei Erkältungen und Magen-Darmbeschwerden. Beugt aber auch Krebserkrankungen vor. Daher: Regelmäßig Minztee (mit Limettensaft!) trinken.
  • Pflaumen: Heißen bei uns Zwetschgen und wirken dank Flavonoiden und Phenolsäuren gegen Krebserkrankungen.
  • Pilze: Beeinflussen das Immunsystem positiv und senken das Risiko von Krebserkrankungen (wie Brustkrebs).
  • Pistazien: Enthalten sehr viel Vitamin E und Selen zum effektiven Schutz vor Krebs (vor allem Lunge, Prostata).
  • Radieschen: Ihre Schärfe verdanken sie schwefelhaltigen Senfölen und die machen sie auch zum Krebskiller.
  • Rapsöl: Enthält zu 93 Prozent ungesättigte Fettsäuren und hat hemmende Wirkung auf das Zellwachstum von Brustkrebszellen. Ideal: Täglich zwei bis drei Esslöffel!
  • Rotwein: Generell fördert Alkohol die Entstehung von Krebs. Rotwein, in Maßen konsumiert, hemmt die Krebszellen effektiver als Weißwein.
  • Sauerkirschen: Schützen vor Diabetes, Rückenschmerzen und Gicht und sollen auch Dickdarmkrebs vorbeugen.
  • Schwarztee: Auch im schwarzen Tee stecken – wie im grünen – reichlich krebskillende Stoffe wie Polyphenole. Das Fluorid schützt zudem die Knochen.
  • Senf: Die enthaltenen Senföle schützen wirksam vor Krebserkrankungen. Sie kommen auch in Sprossen aus Rettich-, Radieschen- oder Kressesamen vor. Tipp: Senf öfter im Salat-Dressing verwenden!
  • Sesam: Das enthaltene 
Sesamin hat blutdrucksenkende und antioxidative Effekte. Und: Es soll Krebszellen (etwa bei Brustkrebs) hemmen. Tipp: Öfter Vollkorn- oder Knäckebrot mit Sesamsamen kaufen!
  • Spinat: Enthaltene Substanzen wie Chlorophyllin (findet sich in grünem Blattgemüse) und Glykolipide weisen krebshemmende Eigenschaften auf.
  • Tomaten: Die Polyphenole können die Entwicklung von Krebszellen hemmen. Tipp: Essen Sie möglichst jeden Tag Tomaten und trinken Sie täglich ein bis zwei Gläser Tomatensaft (siehe auch den Eintrag zu Ketchup)!
  • Vitamine: Die wichtigsten im Kampf gegen Krebs sind Vitamin A (in Eiern, Käse), Vitamin C (in Zitrusfrüchten, Hagebuttenmark) und Vitamin E (in Nüssen und Samen).
  • Zimt: Wirkt entzündungshemmend und bremst das Wachstum von Krebszellen. 

Krebs vermeiden

 Allgemeine Strategien zur Krebsprävention:

  • Gesunde Ernährung: Viel frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, wenig Zucker und verarbeitete Lebensmittel.
  • Regelmäßige Bewegung: Aktiver Lebensstil senkt das Krebsrisiko deutlich.
  • Rauchstopp: Jede nicht gerauchte Zigarette reduziert das Risiko.
  • Moderater Alkoholkonsum: Idealerweise ganz vermeiden oder stark einschränken.
  • Sonnenschutz: Direkte Sonneneinstrahlung meiden, Sonnencreme nutzen.
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Früherkennung kann Leben retten.

Krebs so früh wie möglich erkennen

Da einige Krebserkrankung trotz aller Lebensstilmaßnahmen oft nicht in ihrer Entstehung vermieden werden können (Brust-,Prostata-, Hautkrebs), spielt die Sekundärprävention oder auch Früherkennung eine wichtige Rolle. Die Krebshilfe empfiehlt regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser stehen die Heilungschancen.

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