Nach dem hitzigen Wortgefecht von US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus haben europäische Spitzenpolitiker der Ukraine ihre Unterstützung zugesichert und sich hinter Selenskyj gestellt.
Ihr seid nicht allein”, schrieb etwa der polnische Ministerpräsident Donald Tusk auf dem Kurznachrichtendienst X an Selenskyj und das ukrainische Volk gerichtet.
Estlands Außenminister Margus Tsahkna erklärte, das die Unterstützung seines Landes für die Ukraine “unerschütterlich” bleibe. Das einzige Hindernis für Frieden sei die Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, seinen Angriffskrieg fortzusetzen. “Wenn Russland aufhört zu kämpfen, gibt es keinen Krieg mehr. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, wird es keine Ukraine mehr geben.” Europa müsse jetzt aktiv werden.
Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre erklärte: “Was wir heute vom Weißen Haus erlebt haben, ist ernst und entmutigend.” Dass Trump Selenskyj beschuldige, mit dem Dritten Weltkrieg zu spielen, sei zutiefst unangemessen. Norwegen stehe an der Seite der Ukraine. “Wir hoffen, dass die Trump-Regierung auch versteht, wie wichtig ein gerechter und dauerhafter Frieden in der Ukraine ist.”
Macron: Europas Russland-Politik richtig
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte am Freitagabend nach dem Streit der beiden Staatschefs im Weißen Haus, im Krieg sei Russland der Angreifer und das ukrainische Volk der Angegriffene. Es sei vor drei Jahren richtig gewesen, der Ukraine zu helfen und Russland mit Sanktionen zu belegen und dies weiter zu tun. Man müsse jene respektieren, die von Anfang an gekämpft hätten, betonte Macron.
Auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz versicherte der Ukraine die Unterstützung Deutschlands. “Niemand will Frieden mehr als die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine! Deswegen suchen wir gemeinsam den Weg zu einem dauerhaften und gerechten Frieden”, teilte er mit. “Auf Deutschland – und auf Europa – kann sich die Ukraine verlassen.”
“Die Ukraine ist nicht allein”
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf Sozialen Medien: “Die Ukraine ist nicht allein. Deutschland steht gemeinsam mit unseren europäischen Verbündeten geschlossen an der Seite der Ukraine – und gegen die russische Aggression.” Sie betonte: “Die Ukraine kann auf unerschütterliche Unterstützung aus Deutschland, Europa und darüber hinaus bauen.”
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez versichert der Ukraine die Solidarität seines Landes. “Ukraine, Spanien steht an euer Seite”, schrieb er auf X.
Selenskyj war davor am Freitag zu seinem mit Spannung erwarteten Besuch im Weißen Haus eingetroffen. Bei dem Empfang im Oval Office kam es zu einem heftigen Wortwechsel, bei dem Trump von Selenskyj “Kompromisse” einforderte und ihm ‘”Undankbarkeit” vorwarf. Selenskyj verließ das Weiße Haus daraufhin vorzeitig.