Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Dass Georg Dornauer gerne provoziert, ist hinlänglich bekannt. Mit seinem Porsche, mit seiner Meloni-Freundin und mit seinen politischen Aussagen, die er gerne gegen die SPÖ-Spitze in Wien richtet. Mit seinem Benko-Jagdausflug hat Dornauer den Bogen politisch aber nun endgültig überspannt (ob es auch rechtliche Konsequenzen gibt, muss die Justiz prüfen).
In jeder anderen Partei wäre Georg Dornauer längst zurückgetreten (worden). In der SPÖ zeigt die Causa Dornauer freilich das derzeitige Grundproblem auf: Es gibt kein Machtzentrum in der Partei. Andreas Babler drückt sich mit seinem „Er wird wissen, was zu tun ist“-Sager um eine klare Ansage. Vielleicht auch, weil er weiß, dass Dornauer ohnehin nicht auf ihn hören würde.
Auch sonst ist es auffällig ruhig: Von Wien über das Burgenland bis nach Kärnten – überall herrscht betretenes Schweigen.
Die ÖVP wird sich genau überlegen müssen, mit wem sie sich da in ein Koalitionsbett legt. Ein Partner, bei dem nicht klar ist, wer derzeit der Chef ist, wird die ohnehin nicht ganz einfache Dreier-Konstellation jedenfalls nicht leichter machen.
Und die SPÖ sollte sich rasch überlegen, wer bei ihr den Ton angibt. Das wäre für die Koalitionsverhandlungen nicht ganz unwichtig.