Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen mit erhöhtem Stress verbunden. Laut einer Umfrage der American Psychological Association empfinden nahezu neun von zehn Erwachsenen in den USA während der Feiertage Stress. Hauptursachen sind Zeitdruck, finanzielle Belastungen und familiäre Verpflichtungen.
Die Weihnachtszeit, wie wir sie uns vorstellen: besinnlich, voller Magie, hellem Lichterglanz und festlicher Stimmung. Für viele von uns stimmt die Vorstellung jedoch nicht mit der Realität überein und die stillste Zeit im Jahr wird zur stressigsten. Zwischen Geschenke einkaufen, Kekse backen, Weihnachtsbaum schmücken, Familienbesuchen und all den Erwartungen an das „perfekte“ Fest, bleibt nicht mehr viel Zeit für Besinnlichkeit. Damit Sie den Zauber der Weihnachtszeit genießen können, ohne sich von Stress und Hektik überwältigen zu lassen, haben wir die besten SOS-Strategien zusammengestellt.
Prioritäten setzen – Was ist wirklich wichtig?
Es muss nicht alles perfekt sein! Das Setzen von Prioritäten kann herausfordernd sein: Fragen Sie sich, was Ihnen und Ihrer Familie wirklich am Herzen liegt. Sind es die festlich dekorierten Kekse, der schön geschmückte Baum, das Weihnachtsmenü oder einfach die Zeit miteinander?
- Tipp: Machen Sie eine Liste mit den Dingen, die Ihnen wichtig sind und streichen Sie gnadenlos alles, was nur „Tradition“ ist, aber keinen echten Mehrwert bringt. Sie dürfen „Nein“ sagen – auch zu Verabredungen oder dem zwanzigsten Weihnachtsmarktbesuch.
Emotionale Herausforderungen leichter meistern
Der intensive soziale Austausch während der Feiertage mit unzähligen Gesprächen oder vielen Veranstaltungen kann speziell bei introvertierten Menschen zu sozialer Erschöpfung führen. Die vielen Verpflichtungen und Vorbereitungen verursachen bei vielen puren Stress. Außerdem kann der Druck, in dieser Zeit fröhlich sein zu müssen, belastend sein. Bei manchen breitet sich zu Weihnachten Melancholie und nachdenkliche Stimmung anstatt Fröhlichkeit aus.
- Tipp: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Selbstfürsorge. Mentale Übungen wie Meditation, Autogenes Training oder Atemübungen helfen uns, wieder in Gleichgewicht zu kommen.
Legen Sie eine Atempausen ein
Atemübungen sind besonders wirkungsvoll um innerlich zur Ruhe zu kommen.
- Tipp: Eine einfache Übung aus dem Yoga ist die Wechselatmung (Nadi Shodhana): In eine bequeme, aufrechte Sitzhaltung wie den Schneidersitz oder den Lotussitz kommen. Halten Sie die Wirbelsäule gerade und die Schultern entspannt, um eine optimale Atmung zu gewährleisten. Einstieg in die Wechselatmung: Sanft die Augen schließen und zweimal tief ein und ausatmen, um in einen ruhigen Zustand zu gelangen. Nun folgen Sie diesen Schritten:
- Schließen Sie mit dem rechten Daumen das rechte Nasenloch und atmen sanft durch das linke Nasenloch ein.
- Schließen Sie dann mit dem Ringfinger das linke Nasenloch, öffnen Sie das rechte Nasenloch und atmen Sie langsam aus.
- Atmen Sie durch das rechte Nasenloch ein, schließen Sie es dann mit dem Daumen, öffnen Sie das linke Nasenloch und atmen Sie aus.
- Eine Runde Nadi Shodhana beinhaltet zwei volle Atemzüge: links einatmen, rechts ausatmen, rechts wieder einatmen, links ausatmen. Führen Sie 5–10 Runden durch.
Bewusste Auszeiten einplanen – ein Bad nehmen
Auch das bewusste Erleben der Natur bringt uns wieder ins Gleichgewicht. Denn zwischen all dem Trubel ist es wichtig, sich Auszeiten zu nehmen. Ein Spaziergang an der frischen Luft oder eine Meditation können Wunder wirken.
- Tipp: Nutzen Sie die Kraft des Wassers, gehen Sie baden! Es ist ideal zur Entspannung der Muskeln, aber auch der Seele tut ein Bad im warmen Wasser gut. Außerdem: Baden ist gesund. Laut einer japanischen Studie soll ein tägliches Bad das Schlaganfallrisiko um 26 Prozent reduzieren. Die Wassertemperatur sollte dabei 37–39 Grad Celsius betragen. Geben Sie ein paar Tropfen beruhigende ätherische Öle wie Lavendel oder Rosenöl ins Badewasser. Damit die Haut nicht austrocknet, pflegende Substanzen wie Jojoba- oder Mandelöl hinzufügen. Genießen Sie die beruhigende Wirkung auf Körper und Nervensystem!
Nicht alles alleine stemmen – Hilfe annehmen & delegieren
Lassen Sie sich helfen – von der Familie, Freunden oder auch mal von Profis. Sie müssen nicht alle Aufgaben rund um Weihnachten im Alleingang bewältigen. Es ist eine große Erleichterung, Aufgaben zu teilen und dadurch Raum für die eigenen Bedürfnisse zu schaffen.
- Tipp: Delegieren Sie Aufgaben, wie das Geschenke einpacken an Ihre Kinder oder den Partner/die Partnerin. Lassen Sie das Festessen liefern, wenn die Zeit oder Energie fürs Kochen fehlt. Überlegen Sie, welche Aufgaben Sie abgeben möchten und denken Sie daran: Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstfürsorge!
Digital Detox – keine Handys unterm Weihnachtsbaum
Die ständige Erreichbarkeit und der Druck, die perfekten Instagram-tauglichen Weihnachtsmomente zu kreieren, können zusätzlichen Stress verursachen.
- Tipp: Legen Sie bewusst Handy-freie Zeiten ein. Nutzen Sie die Feiertage, um wirklich im Moment zu sein und die freie Zeit zu genießen. Ohne Ablenkung durch Smartphones fällt es leichter, sich aufeinander einzulassen. Ob beim Weihnachtsessen oder beim gemeinsamen Spielen – die Qualität der Zeit miteinander steigt, wenn niemand ständig auf sein Handy schaut.
Flexibel bleiben – erwarten Sie das Unerwartete
Anstatt Stress eliminieren zu wollen, versuchen Sie doch einmal, den Umgang mit ihm zu verändern.
- Tipp: Erwarten Sie das Unerwartete! Stellen Sie sich bewusst auf die Unvorhersehbarkeit des Lebens und der Weihnachtsfeiertage ein. So können Sie flexibler und gelassener auf Herausforderungen reagieren. Indem Sie flexibel und offen sind, verändert sich Ihre innere Haltung. Es ist dann okay, wenn Dinge schiefgehen oder nicht so laufen, wie geplant.
Dankbarkeit üben – Tagebuch führen
Studien zeigen, dass Dankbarkeit zahlreiche positive Effekte auf unsere mentale und physische Gesundheit hat. Sie wirkt wie ein Verstärker für unser Wohlbefinden und hilft uns, uns auf das Positive zu konzentrieren, statt auf das, was uns fehlt. Inmitten des Weihnachtschaos vergessen wir oft, wie glücklich wir uns schätzen können.
- Tipp: Schreiben Sie jeden Tag drei Dinge auf, die Sie glücklich gemacht haben. Das können kleine Momente oder große Ereignisse sein. Dieser einfache Schritt schärft Ihren Blick für das Gute.
Familienrituale aufleben lassen – oder neue schaffen
In der hektischen Weihnachtszeit, können gemeinsame Rituale für Entspannung sorgen. Geschichten erzählen, ein Hörspiel anhören oder zusammen singen: Solche Rituale können helfen, gemeinsam zur Ruhe zu kommen, Freude zu teilen und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu schaffen. Die Pflege von Traditionen kann den Feiertagen Struktur geben. Kinder, die diese Rituale erleben, tragen sie oft als Erwachsene weiter und schaffen so eine Brücke zwischen den Generationen.
- Tipp: Vielleicht möchten Sie neue Rituale einführen, um Weihnachten noch persönlicher zu gestalten. Ob ein gemeinsamer Filmabend am 24. Dezember, ein winterlicher Spaziergang nach dem Festessen oder ein Spieleabend – es gibt unzählige Möglichkeiten, eigene Traditionen zu schaffen, die im Laufe der Zeit zu festen Ritualen werden.
Einfach Weihnachten genießen
Mit unseren wirkungsvollen Tipps können Sie Weihnachten sicher in vollen Zügen genießen. Versuchen Sie es mit weniger Perfektionismus, dafür mit mehr Achtsamkeit und Freude an den kleinen Dingen, den schönen Momenten alleine und mit Ihren Liebsten.