Inmitten der Wirtschaftskrise erweist sich der Export in Staaten Osteuropas sowie nach Zentralasien als Stütze der deutschen Ausfuhrwirtschaft. 2024 stiegen die deutschen Exporte in insgesamt 29 Länder der Region von Polen bis Tadschikistan gegen den Trend um knapp 1 Prozent auf insgesamt 281 Mrd. Euro. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ausgewertet hat.

Allein die Exporte nach Polen wuchsen 2024 um über 3 Mrd. auf 93,8 Mrd. Euro – ein Plus von 3,5 Prozent. Der östliche Nachbar überholte damit China und ist nunmehr weltweit der viertwichtigste deutsche Absatzmarkt – nach den USA, Frankreich und den Niederlanden.

Gesamte Exporte leicht rückläufig

Insgesamt waren die deutschen Warenausfuhren in die Welt 2024 das zweite Jahr in Folge gesunken – und zwar um 1,0 Prozent auf rund 1.560 Mrd. Euro. Der gegen den Trend gewachsene Osthandel bildet dabei einen Lichtblick: “Die breite Präsenz deutscher Unternehmen in Mittel- und Osteuropa ist längst eine Stütze der deutschen Wirtschaft”, sagte die Ost-Ausschuss-Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser am Dienstag in Berlin. Sie forderte die künftige deutsche Regierung auf, die enge Partnerschaft mit Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien weiter zu vertiefen und die europäische Integration der Ukraine, Moldaus und der Länder des Westlichen Balkans voranzutreiben.

Russland nur noch unter “ferner liefen”

Der Ost-Ausschuss fördert die deutsche Wirtschaft in den 29 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens. Der deutsche Osthandel steht insgesamt für rund ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels. Besonders erfreulich entwickelten sich aus Sicht des Ostausschusses auch die deutschen Exporte in die Ukraine, die um 1,2 Mrd. auf 8,2 Mrd. Euro zulegten (+17 Prozent).

Der Handel mit Russland schrumpft hingegen weiter: Die deutschen Ausfuhren in das Land – insbesondere pharmazeutische und chemische Erzeugnisse – gaben um 1,3 Mrd. auf 7,6 Mrd. Euro nach (-15 Prozent). Russland, dessen Truppen am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert waren, rangiert unter den deutschen Handelspartnern relativ weit hinten auf Platz 45.

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