Kennen Sie das: Sie schlafen endlich ein, doch mitten in der Nacht werden Sie wach und müssen dringend auf die Toilette? Falls Ihnen das regelmäßig passiert, könnte ein unerwarteter Faktor dahinterstecken: Ihr Smartphone!
Wer nachts oft auf die Toilette muss, beeinträchtigt nicht nur seine Schlafqualität, sondern auch seine Gesundheit. So sind Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen nur einige der möglichen Folgen des nächtlichen Wasserlassens. Doch was steckt hinter dem nächtlichen Harndrang, der sogenannten Nykturie? Eine überraschende Antwort liefert nun eine aktuelle Studie aus China: Die Zeit, die wir vor Bildschirmen verbringen, könnte eine entscheidende Rolle spielen.
Studie enthüllt: Bildschirmzeit beeinflusst nächtlichen Harndrang
Forscher der medizinischen Universität Wenzhou in China haben die Daten von mehr als 13.000 Erwachsenen ausgewertet. Dabei haben sie herausgefunden, dass Menschen mit einer hohen Bildschirmzeit ein um 48 Prozent höheres Risiko haben, nachts häufiger zur Toilette zu müssen. Als „hohe Bildschirmzeit“ gelten dabei fünf oder mehr Stunden täglich – egal, ob am Fernseher, Smartphone oder Computer.
Warum sorgt Bildschirmzeit für häufiges Wasserlassen?
Die exakte Verbindung zwischen exzessivem Medienkonsum und Nykturie, also dem häufigen nächtlichen Wasserlassen, ist noch nicht vollständig geklärt. Doch Experten vermuten mehrere Ursachen:
Flüssigkeitshaushalt
Viele Menschen trinken während des Fernsehens oder Handy-Surfens unbewusst mehr. Der erhöhte Flüssigkeitskonsum kann dazu führen, dass die Blase nachts öfter entleert werden muss.
Schlechte Schlafqualität
Langes Starren auf Bildschirme – insbesondere abends – kann den Melatoninspiegel senken, wodurch der Schlaf leichter und unruhiger wird. Ein gestörter Schlaf wiederum kann die Wahrnehmung der Blasenfüllung verstärken.
Bewegungsmangel
Zusätzlich kann Bewegungsmangel eine Rolle spielen. Längeres Sitzen verlangsamt die Durchblutung in den Beinen, was zu Wassereinlagerungen führt. Beim Hinlegen wird die Flüssigkeit wieder in den Blutkreislauf aufgenommen, die Nieren müssen sie verarbeiten – und das Ergebnis ist ein vermehrter Harndrang in der Nacht.
Nächtlicher Harndrang: Nicht nur die Bildschirmzeit spielt eine Rolle
Auch wenn exzessive Mediennutzung ein entscheidender Faktor sein kann, gibt es viele weitere Ursachen für Nykturie. Laut der US-amerikanischen Gesundheitsplattform Healthline gehören hormonelle Veränderungen, etwa während der Menopause, ebenso dazu wie eine Schwächung des Beckenbodens nach einer Schwangerschaft.
Auch Diabetes, Nierenerkrankungen, häufige Harnwegsinfekte oder Schlafapnoe können zu häufigem nächtlichen Wasserlassen führen. Manche Medikamente, insbesondere harntreibende Mittel, können ebenfalls ein Auslöser sein.