Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Michael Ludwig hat den Wien-Wahlkampf mit einem Paukenschlag eröffnet. Mit der Vorverlegung der Wahl auf 27. April hat die SPÖ die anderen Parteien zumindest einmal am falschen Fuß erwischt – mit einem derart kurzen Wien-Wahlkampf hatte niemand gerechnet.
Die Devise der Wiener SPÖ ist klar: Ein zugespitzter Anti-Blau-Schwarz-Wahlkampf gegen die „Aushöhlung des Sozialstaats“. Ludwig will das rote Wien dabei als Gegenpol zu Blau-Schwarz mit Kanzler Kickl im Bund positionieren.
Wie sehr die Anti-Blau-Schwarz-Karte zieht, hängt freilich davon ab, was FPÖ und ÖVP noch präsentieren. Blau-Schwarz ist diese Woche einmal mit den „schlechten Nachrichten“ zu Pensionen, Klima und Budget gestartet, jetzt sollen die Reform-Ansagen zu Migration, Sicherheit und Wirtschaft folgen.
Die Österreicher und insbesondere die Wiener können sich in den nächsten Wochen selbst ein Bild machen, welche Politik sie wollen – und was ihnen am Ende wichtiger ist: Harte Migrationslinie und Entlastung der Wirtschaft oder sozialer Ausgleich.
Fest steht: Die Polarisierung wird in ganz Österreich durch den Wiener Brutal-Wahlkampf wieder zunehmen – auf beiden Seiten.