NÖ. Seit zehn Monaten sitzt Hasan E.(20) aus dem Bezirk Bruck an der Leitha in Saudi-Arabien im Knast. Er soll im März des Vorjahres in Mekka aus religiösen Gründen einen Terror-Anschlag verübt haben. Der 20-jährige türkischstämmige Sohn einer Kleinunternehmer-Familie gilt als Anhänger des IS. Fünf Menschen wurden bei der Messer-Attacke vor der Al-Harām-Moschee zum Teil lebensgefährlich verletzt: ein Security, drei Polizisten und eine Gläubige. Grund, den später ein anderer der drei jungen Nachwuchs-Islamisten formulieren sollte: “In einem arabischen Land sollte “normalerweise Scharia herrschen”, aber “die Scharia-Gesetze” würden “für Geld” ausgetauscht.

Drei Anschläge wurden zusammen geplant

Zusammen mit Beran A. (19, ein Nordmazedonier, ebenfalls aus NÖ, Ternitz) und einem weiteren jungen Mann, dessen Identität offiziell noch nicht bekannt ist, hätten zeitgleich drei Anschläge in Mekka, Dubai und Istanbul stattfinden sollen. Doch im Gegensatz zu Hasan E. traute sich Beran A. die Tat in Dubai nicht umzusetzen, obwohl er bereits vor Ort gewesen sein soll.

Von möglichen Anschlagsplänen sollen die österreichischen Behörden elf Tage nach dem Mekka-Massaker erfahren haben. Ein Inlandsverfahren wegen versuchten Mordes, terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation wurde eröffnet. Nun werden Vorwürfe laut, die den Behörden Ermittlungsfehler unterstellen. Hasan E. soll für einen “Lone Wolf”, also Einzeltäter, gehalten worden sein, das Verfahren gegen Hasan E. sei bereits eingestellt worden. Der Anwalt von Beran A., Werner Tomanek, spricht gar von einem “Multiorgan-Versagen von drei Ministerien”. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) wies die Vorwürfe vehement zurück. In der Causa seien 21 Zeugen im Umfeld von Hasan E. befragt worden. Sein Laptop, auf dem sich keine wichtigen Daten befunden hätten, wurde am 7. Jänner sichergestellt. Erst die Festnahme von Beran A. hätte schließlich zu Hasan E. geführt.

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