Streckenweise klangen die Ankündigungen fast wie eine Satire: ein TV-Moderator als Pentagon-Chef? Ein Polit-Krakeeler mit Sex-Vorwürfen als Chefankläger des Landes? Eine Gouverneurin, die ihren eigenen Hund erschoss, als Innenministerin? Eine Russen-Propagandistin als Geheimdienstchefin?

Schocktherapie für Großmacht USA

US-Wahlsieger Donald Trump machte mit der ersten Runde an Nominierungen für sein Kabinett und seinen White-House-Stab klar, dass er das Volk weitgehend hinter sich sieht: Und genug politisches Kapital für eine Schocktherapie hat. Dass die Polit- und Medien-Kaste der Hauptstadt rotiert, bringt eher Genugtuung.

Trump will auch in Amtszeit II politische Strukturen zertrümmern – und Loyalisten installieren.

Die Liste dieses – wie viele finden – Grusel-Kabinetts wird mit täglichen Knalleffekten länger:

  • Allen voran: Polit-Brandstifter Matt Gaetz soll Justizminister werden, also Chefankläger Amerikas. Der Ex-Kongressabgeordnete mit Sonnyboy-Look und Haartolle fiel als MAGA-Getreuer („Make America Great Again“) und politischer Sprengmeister auf, als er gegen die eigene Parteiführung im Kongress putschte. Übler sind Verdächtigungen, er habe Sex mit einer 17-Jährigen gehabt.
  • 2,01 Millionen Soldaten und 780.000 Zivilisten werden künftig von einem „Fox News“-Moderator geführt: Veteran Pete Hegseth – sein Mucki-Körper tätowiert mit martialischen Symbolen, die er einmal in Badehose am 9/11-Memorial zeigte – verlangte eine männlichere Armee. Er will „weiche“, gemeint „woke“ Generäle ausmustern. Auch gegen ihn gab es Sex-Vorwürfe.
  • „Conspiracy“-Schwurbler Robert F. Kennedy Jr. soll Gesundheitsminister werden: Der JFK-Neffe hält Impfungen für ineffektiv, ja gefährlich (Autismus), empfiehlt alternative Heilmittel (wie Sonnenlicht) und will Fluoride aus dem Trinkwasser entfernen. Er behauptete, das Covid-Virus sei „designt“ worden, um vor allem Schwarze und Weiße zu töten, Asiaten jedoch nicht.

Weitere Kandidaten sorgen für Aufregung

Weitere wirre Kandidaten sind für Top-Posten vorgesehen: Tulsi Gabbard, die künftige Geheimdienstchefin, verbreitete Argumente, die anscheinend direkt der Kreml diktierte. Kristi Noem, die Innenministerin werden soll, erschoss ihren eigenen Hund, weil er nicht parierte. Als Vizestabschef holte er sich Scharfmacher Stephen Miller an seine Seite, der einst Migrantenfamilien trennen ließ.

„Bunte Vögel“ oder „Trump-Avengers“?

Der bunteste aller „Trump-Vögel“ natürlich: Tech-Milliardär Elon Musk, der die US-Bürokratie zusammenstreichen soll. Als „Onkel Musk“ wurde er als Dauergast in Mar-a-Lago Teil des Trump-Clans.Angesichts der politischen Seifenoper fragt sich Amerika: Ist es ein Kabinett „bunter Vögel“, gar „Avengers“, wie seine MAGA-Fans finden? Oder eine Chaos-Truppe voller schwurbelnder, unqualifizierter Wirrköpfe, wie Kritiker fürchten?

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