Venedig hat am Mittwoch das Dammsystem MOSE aktiviert, um die Lagunenstadt vor einer Überflutung zu schützen.
Damit wurde das Dammsystem zum 100. Mal in fünf Jahren eingesetzt, teilte das Infrastrukturministerium in Rom mit. Dank des Dammsystems seien der Stadt Venedig Schäden in Höhe von 2,6 Milliarden Euro erspart worden.
Am häufigsten wurde das Dammsystem bei Pegeln von 80 bis 110 Zentimetern hochgefahren. Ein außergewöhnlicher Fall wurde am 22. November 2022 mit einem Wasseranstieg von über 180 Zentimetern beobachtet. Dank MOSE konnte Venedig vor einer Flut gerettet werden. Trotz der vielen Gegner in der Vergangenheit habe das MOSE-System seine volle Funktionsfähigkeit bewiesen, verlautete aus dem Ministerium.
Pegel erreichte 100 Zentimeter
Der Pegel erreichte am Mittwoch wegen des Schirokko-Windes einen Stand von etwa 100 Zentimetern über dem Normalstand, wie die Gemeinde Venedig mitteilte. Die insgesamt 78 Barrieren an der Lagune könnten auch in den kommenden Tagen aktiv bleiben, da heftige Regenfälle erwartet werden, berichteten die Behörden.
Die Flutschutztore befinden sich an drei Einfahrten zum Hafen der Stadt im Meer und sind seit 2020 einsatzbereit. Das milliardenschwere Bauprojekt war heftig umstritten. In der Nacht auf den 13. November 2019 hatte Venedig noch eine katastrophale Flut heimgesucht. Das Wasser – angetrieben durch den Schirokko – stieg damals auf 187 Zentimeter über dem Meeresspiegel. Das war der höchste Stand seit einer verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, als 194 Zentimeter erreicht wurden.