Der dänische Außenminister mahnt in Richtung Trump: “Natürlich können wir keine Weltordnung haben, in der Länder, wenn sie groß genug sind, egal wie sie heißen, sich einfach nach Herzenslust bedienen können”

Einen Tag nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat Dänemark bekräftigt, dass sich kein Land einfach an Grönland “bedienen” könne. “Natürlich können wir keine Weltordnung haben, in der Länder, wenn sie groß genug sind, egal wie sie heißen, sich einfach nach Herzenslust bedienen können”, sagte Außenminister Lars Lokke Rasmussen am Dienstag vor Journalisten. Zuvor hatte Trump damit gedroht, Grönland annektieren zu wollen.

Trump will Grönland, wenn nötig “mit Gewalt”

Trump war am Montag erneut ins Weiße Haus in Washington eingezogen. Kurz zuvor hatte er erklärt, das als autonomes Gebiet zu Dänemark gehörende rohstoffreiche Grönland übernehmen zu wollen – und dabei auch ein militärisches Vorgehen nicht ausgeschlossen. Ein ähnliches Vorgehen drohte Trump auch für die Übernahme des Panamakanals an.

In seiner Antrittsrede wiederholte Trump die Drohung mit Grönland zwar nicht, allerdings sagte er kurz darauf auf Nachfrage vor Pressevertretern: “Ich bin mir sicher, dass Dänemark klar kommen wird.” Grönland sei ein wunderbarer Ort, den die USA für die “internationale Sicherheit” brauche, sagte Trump.

 Europa müsse sich auf eine “neue Realität”  einstellen

Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen hatte am Montag im Onlinedienst Instagram erklärt, Europa müsse sich auf eine “neue Realität” vorbereiten. Den Menschen in Grönland müsse ihr Recht auf Selbstbestimmung gewährt werden, gleichzeitig müsse Dänemark seine Beziehungen zu den USA aufrechterhalten, fügte Frederiksen hinzu.

Der grönländische Regierungschef Mute Egede hat mehrfach betont, dass Grönland nichts gegen eine engere Bindung an Washington habe, das Land aber nicht zum Verkauf stehe.

Im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonisiert 

Das geografisch zu Nordamerika gehörende Grönland war im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonisiert worden und hat seit dem Jahr 1979 einen Autonomiestatus, der 2009 erweitert wurde. Das Territorium ist reich an natürlichen Ressourcen. Dazu zählen Öl, Gas, Gold, Diamanten, Uran, Zink und Blei. An der Nordwestküste Grönlands befindet sich seit dem Kalten Krieg ein Stützpunkt der US-Armee.

Trump hatte bereits 2019 während seiner ersten Amtszeit erklärt, Grönland kaufen zu wollen. Das Angebot war sowohl von Dänemark als auch von Grönland selbst abgelehnt worden.

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