Auftakt für 41.300 Jugendliche am 2. Mai in Deutsch – Verändertes Beurteilungsschema bei Angewandter Mathematik
Nächste Woche geht die heurige Reifeprüfungs-Saison in die heiße Phase: Am Donnerstag (2. Mai) beginnt mit den Deutsch-Klausuren für 41.300 Jugendliche die Zentralmatura 2024, als zweites Fach ist am 7. Mai die Königsdisziplin Mathematik dran. Wegen der Unterbrechung durch Christi Himmelfahrt ziehen sich die Prüfungen diesmal besonders lang hin, den Abschluss machen Latein und Griechisch erst am 16. Mai. Für BHS-Maturanten gibt es diesmal Änderungen bei der Mathe-Beurteilung.
Zentralmatura auf 3 Wochen aufgeteilt
Insgesamt ist die Zentralmatura diesmal auf drei Kalenderwochen aufgeteilt. Nach Deutsch und Mathe folgt am 8. Mai Englisch, in der Woche ab 13. Mai ist noch je ein Tag für Französisch, Italienisch, Spanisch bzw. die Minderheitensprachen Slowenisch, Kroatisch und Ungarisch sowie für Griechisch und Latein vorgesehen. Das einzige Fach, in dem die Klausuren für alle teilnehmenden Schüler einheitlich sind, ist dabei Deutsch. In allen anderen Gegenständen gibt es Unterschiede je nach Schultyp oder bei Fremdsprachen nach Anzahl der unterrichteten Jahre.
Wie viele Schülerinnen und Schüler bei der heurigen Zentralmatura tatsächlich antreten, kann im Vorhinein nicht gesagt werden. Für das Fach Deutsch, wo die Klausur für alle Maturantinnen und Maturanten Pflicht ist, wurden laut Bildungsministerium jedenfalls an den Gymnasien knapp 19.800 Aufgabenhefte bestellt, an den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS; etwa HAK, HTL, Bafep) waren es noch einmal rund 21.500. Für Mathematik bzw. Angewandte Mathematik gab es insgesamt rund 40.200 Bestellungen, für Englisch 26.100. Deutlich weniger Prüflinge gibt es in den anderen lebenden Fremdsprachen, bei Französisch etwa sind es nur rund 1.600. Für Latein wurden immerhin 2.300 Prüfungshefte geordert, für Altgriechisch gerade einmal 22. Dazu kommen noch jene Personen, die zur Berufsreifeprüfung antreten.
Von den im Zuge der Pandemie eingeführten Erleichterungen (längere Arbeitszeit, freiwillige Mündliche Matura etc.) ist nur noch eine, dafür aber die wohl wichtigste Änderung ins Dauerrecht übernommen worden: Seit 2020 wird die Zeugnisnote der letzten Klasse in die Maturanote eingerechnet. Steht man nach der Einrechnung der Jahresnote genau zwischen zwei Noten, “sticht” die Klausurnote. Wer ein Befriedigend oder eine bessere Note im Jahreszeugnis hatte, ist durch die Regelung vorm Durchfallen damit weitgehend geschützt. Nur wenn man weniger als 30 Prozent der möglichen Punkte erreicht, setzt es unabhängig von der Jahresnote automatisch einen Fünfer. Ausbessern kann man diesen bei einer Kompensationsprüfung am 3. oder 4. Juni.
Anpassung des Beurteilungsschemas
An den BHS bringt der heurige Durchgang Veränderungen bei der Beurteilung in Mathe: An den AHS wurde wegen stark schwankender Mathematik-Ergebnisse die Struktur der Prüfung schon ab 2020 angepasst, nun zieht man bei den Klausuren in “Angewandter Mathematik” an den BHS nach: Der Beurteilungsschlüssel wird an jenen der AHS angepasst und die Vergabe von halben Punkten, die sich laut Ministerium an den Gymnasien bewährt hat, auch an den BHS flächendeckend eingeführt. Außerdem sind nunmehr 42 Aufgabenstellungen statt 48 zu lösen.
Größere Reformen bei der Matura oder gar deren Abschaffung, wie sie etwa von der Wiener SPÖ Ende vergangenen Jahres wieder gefordert wurde, kommen für Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) nicht in Frage, wie er gegenüber der APA betont hat. “Für mich ist und bleibt klar, dass es auch in Zukunft ein Festhalten am Konzept Matura braucht. Dabei steht die Abschaffung der Benotung mittels Ziffernnoten für mich nicht zur Debatte.”
Auf die schriftliche Matura folgt dann ab Ende Mai die mündliche Reifeprüfung. Auch bei ihr werden die Zeugnisnoten in die Maturanote einbezogen.