Bei Dauer-Stress und chronischer Überlastung verhindert oft ein erhöhter Stresshormonspiegel das Abschalten und damit eine gute Nachtruhe. Hilfe bietet unser „Tagesplan für guten Schlaf“.

Laut aktuellen Erhebungen fühlen sich mehr als die Hälfte der Österreicher:innen regelmäßig gestresst. Belastend sind der Druck im Job, finanzielle Sorgen und Zukunftsängste. Eltern, vor allem Mütter stehen vor der Herausforderung, familiäre, berufliche und persönliche Bedürfnisse miteinander zu vereinbaren. Die Folgen der hohen Belastung sind körperliche und psychische Beschwerden, für die Ärzt:innen aber oft keine Ursache finden können. Schlafstörungen, Erschöpfung, hormonelles Durcheinander oder Verdauungsstörungen sind vielfach direkte Auswirkungen von Dauerstress. Doch warum verursacht Stress diese Symptome und wieso verhindert er guten Schlaf?

Die Stressphysiologie erforscht Prozesse im Körper, die durch Stress ausgelöst werden, insbesondere die Rolle des Nervensystems und der Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol. Letzteres wird häufig als Stresshormon bezeichnet. Diese Hormone sind chemische Botenstoffe, die in Reaktion auf Stress in unserem Körper freigesetzt werden. Sie helfen uns, mit stressigen oder gefährlichen Situationen umzugehen und mobilisieren Ressourcen, die für „Kampf oder Flucht“ erforderlich sind.

Dauerbelastung

Akuter Stress ist an sich nichts Schlechtes, der Körper schüttet Stress-Hormone aus, um schnell leistungsfähig und konzentriert zu sein. Ungesund wird es, wenn wir kontinuierlich Stress ausgesetzt sind und nicht in der Lage sind , diesen zu bewältigen.

Wann Cortisol zum Problem wird

Beim Cortisol handelt es sich um ein körpereigenes Hormon, das aus der Nebennierenrinde ausgeschüttet wird. Bei Stress wird es in erhöhter Menge freigesetzt. Als Folge davon steigen Puls und Blutdruck, auch der Blutzuckerspiegel steigt an, das Immunsystem wird unterdrückt. Während in der Stresssituation die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin etwas schneller stattfindet, folgt das Cortisol erst kurze Zeit später – wird aber auch deutlich langsamer wieder abgebaut. Bei Dauerstress läuft der Körper daher ständig auf Hochtouren.

Cortisol senken mit Adaptogenen

Wenn hinter den Schlafstörungen wirklich Dauerstress steckt, können adaptogene Heilpflanzen helfen. Das sind Pflanzen, die den Körper unterstützen, besser mit Stress umzugehen. Sie kontrollieren unter anderem die Ausschüttung von Stresshormonen wodurch die negativen Auswirkungen von chronischem Stress gemildert werden. Adaptogene wie Ginseng, Ashwagandha, Rosenwurz und Tulsi werden oft in der traditionellen Medizin verwendet, ihre Wirkung auf den Cortisolspiegel ist durch Studien belegt.

  • Ashwagandha ist eines der wichtigsten ayurvedischen Kräuter. Es wird nicht nur zur Behandlung von Stress eingesetzt, sondern soll auch bei Erschöpfung und Schwäche helfen. Traditionell wird es zusammen mit Zimt oder Ingwer in Kuh- oder Pflanzenmilch gekocht.
  • Rosenwurz wird in der Volksmedizin eingesetzt, um Stressresistenz, Energie und Konzentration zu fördern.
  • Tulsi, auch bekannt als heiliges Basilikum, enthält bioaktive Substanzen, die antioxidative, entzündungshemmende und stressmindernde Wirkungen haben sollen. Die Taigawurzel, auch als sibirischer Ginseng bekannt, soll die körperliche und geistige Widerstandskraft erhöhen, vor allem bei Stress und Müdigkeit. Außerdem enthält sie bioaktive Substanzen, die das Immunsystem stärken, die Ausdauer verbessern und dabei helfen können, den Körper besser an Belastungen anzupassen.

Ihr Tagesplan gegen Cortisol

Mit den adaptogenen Helfern aus der Natur und unserem Tagesplan gegen erhöhtes Cortisol kommen Sie bestimmt zu Ruhe. Denn es gibt es viele Ansätze, um den Cortisolspiegel zu senken: Weniger Kaffe, Entspannungstechniken wie regelmäßige Meditation, Atemübungen und Yoga, ausgewogene Ernährung, ein Spaziergang und eben beruhigende oder adaptogene Heilpflanzen. Auch Zeit mit Freund:innen und Familie zu verbringen, fördert das Wohlbefinden und verringert Stresshormone. Schlafen Sie gut!

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