Nach wie vor sprachlos macht die Brutalität, mit der ein Drogenabhängiger seinen jungen Lover aus der Stricher-Szene erschlug: Mit einer Axt. Warum, will und kann der 45-Jährige nicht sagen – weil er aufgrund seines Crystal-Meth-Konsums ein “volles Blackout” für die Tatzeit hat.
Wien. Über den Verdächtigen Ingo S., der im Sonnwendviertel in Favoriten einen Jugendlichen in seiner Wohnung in der Bloch-Bauer-Promenade mit einer Axt erschlagen haben soll, ist am Mittwoch die Untersuchungshaft verhängt worden. Haftgründe sind Flucht- und Tatbegehungsgefahr, so Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Das Opfer war erst 16 Jahre alt und stammt aus Bulgarien – oe24 berichtete bereits.
Die Hintergründe der Horror-Tat sind noch völlig unklar. Der Mann und der Teenie waren laut Aussage des 45-jährigen Wieners mit oberösterreichischen Wurzeln gelegentlich in Kontakt gestanden. Demnach sollen beide in einer eher von Geld bestimmten romantischen Beziehung gestanden sein und sich dabei auch zum Sex verabredet haben. Beide haben Bezug zum Drogenmilieu, der 16-Jährige verdingte sich als Stricher und Callboy, der von seinem eigenen Bruder vermittelt worden sein soll.
Warum die Ereignisse in der schicken Unterkunft in Favoriten – hier zahlt man für 49 m2 950 Euro – derartig eskaliert sind, ist noch ebenso unklar wie die Rolle des Bruders des 16-jährigen N.P. War er zum Tatzeitpunkt gar in der Wohnung?
Der 45-Jährige jedenfalls gibt an, dass er sich nur an den Konsum der Drogen und an Alkohol erinnern könne, danach habe er einen Filmriss gehabt. Fakt ist, dass der Mann am Montag zu seiner Schwester nach Linz gefahren ist. Dort ging er dann in eine Polizeiinspektion und gab an, dass eine Leiche in seiner Wohnung liege. Die oberösterreichischen Behörden alarmierten daraufhin ihre Kollegen in Wien. Unmittelbar danach eilte ein Team der WEGA zu dem Appartement in der Bloch-Bauer-Promenade im Sonnwendviertel und brach die Tür der Wohnung auf.
Tatsächlich fand die Polizei dort einen Toten, dessen Körper massive Verletzungen aufwies. Eine Axt als mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt.