In dieser Stadt könnte es zur Konfrontation zwischen Russland und der EU kommen. 

Seit Trumps Amtsantritt und der damit verbundenen, radikalen Kehrtwende in der Außenpolitik ist die Kriegsangst in Europa wieder deutlich angestiegen. Die EU muss sich nach Einschätzung der Europäischen Kommission umgehend auf die reale Möglichkeit eines groß angelegten Krieges mit Russland vorbereiten. “Die Geschichte wird uns Untätigkeit nicht verzeihen”, warnt die Behörde unter der Leitung von Ursula von der Leyen in einem neuen Strategiepapier zur Zukunft der europäischen Verteidigung. Sollte Russland seine Ziele in der Ukraine erreichen, werde das Land seine territorialen Ambitionen darüber hinaus ausdehnen. Als möglicher Zeitraum dafür wird das Jahr 2030 genannt.

“Haben eine aktuelle Bedrohung”

Auch Carsten Breuer, Generalinspekteur der deutschen Bundeswehr, warnt vor einem Krieg. „Putin hat die Zahl seiner Soldaten verdoppelt. Man sieht Militärstrukturen, die ganz klar in Richtung Westen ausgerichtet sind, neue Militärbezirke zum Beispiel in St. Petersburg“, so der Experte bei Sandra Maischberger in der ARD. „Das Hineintragen einer solchen Auseinandersetzung aus dem eigenen Land heraus in Richtung Westen sichert Putin seine Macht in Russland“.

Der General warnt deshalb vor einer neuen Eskalation. „Deswegen wird die Beendigung des Ukrainekrieges nicht dazu führen, dass wir wieder Frieden auf dem europäischen Kontinent haben. Ich sehe, dass Russland 2029 zu einem großmaßstäblichen Krieg, wie wir es nennen, in der Lage wäre.“ Breuer stellt dabei unmissverständlich fest: „Wir haben eine aktuelle Bedrohung.“

Wo Putin zuschlagen könnte

Auch Militärexperte Carlo Masala zeigt sich besorgt. „Russland bereitet sich auf einen großen Krieg vor. Mein Szenario sagt, es ist eine Mischung aus hybriden Aktivitäten und sehr begrenzten militärischen Aktionen mit grünen Männchen.“ Seiner Einschätzung nach könnte es in der Stadt Narwa in Estland zur Konfrontation kommen. Dort lebt eine russische Minderheit, die laut Kreml unterdrückt wird. Es stelle sich dann die Frage, „ob man wirklich bereit ist, für eine 50.000-Einwohner-Stadt den vollumfänglichen Konflikt mit Russland zu riskieren, der immer auch eine nukleare Dimension hat“, so Masala.

 

Europa sei jedenfalls gefordert. „Das Wichtigste ist jetzt Tempo. Wir haben dieses Szenario mit 2029 als Datum“, so der Experte.

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