Der TSV Hartberg und der Wolfsberger AC haben ihre Tickets für das Halbfinale des ÖFB-Cups gelöst. Während sich die Hartberger gegen den abstiegsgefährdeten Zweitligisten SV Stripfing in die nächste Runde zitterten, setzte sich der WAC souverän gegen SW Bregenz durch.
Mit viel Mühe ist der TSV Hartberg ins Halbfinale des ÖFB-Cups eingezogen. Der Fußball-Bundesligist setzte sich am Freitagabend in der spärlich besetzten Wiener Generali-Arena gegen Zweitligist Stripfing erst nach Verlängerung mit 2:0 durch. Die Einwechselspieler Patrik Mijic (102.) und Elias Havel (105.) trafen für die Steirer. Hartberg steht nach 1995, 2012 sowie 2022 zum vierten Mal im Semifinale, der Finaleinzug gelang noch nie.
Indes ist der WAC problemlos ins Halbfinale des ÖFB-Fußball-Cups vorgestoßen. Die Wolfsberger setzten sich im Viertelfinal-Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Bregenz am Freitag mit 3:1 (2:1) durch und zogen damit zum vierten Mal in der Clubgeschichte in die Vorschlussrunde des Cups ein. Angelo Gattermayer (23.), Chibuike Nwaiwu (29.) und Dejan Zukic (50.) trafen für den WAC im Duell des Bundesliga-Vierten mit dem Vierten der 2. Liga. Anteo Fetahu (37.) konnte für Bregenz nur verkürzen.
VAR verhindert Hartberg-Debakel
Favorit Hartberg startete durchwachsen in das erste Pflichtspiel des Jahres. Den Steirern unterliefen viele Abspielfehler, ein Spielfluss kam zu selten zustande. Gelang einmal ein ordentlicher Angriff, fehlte die Effizienz vor dem Tor. Die beste Gelegenheit vergab Furkan Demir in der Nachspielzeit (45.+2). Stripfing gestaltete das Spiel über weite Strecken ausgeglichen und fand prompt nach Wiederbeginn die Riesenchance auf das 1:0 vor. Darijo Pecirep scheiterte im Eins-gegen-eins an Gäste-Tormann Raphael Sallinger (48.).
Mit Fortdauer der zweiten Hälfte steigerte sich Hartberg, aus den zahlreichen Druckphasen entbrannte aber weiter kaum Torgefahr. In der Nachspielzeit wurde es dann turbulent: Der eingewechselte Djuricin erzielte den vermeintlichen Siegtreffer für Stripfing, dieser wurde nach VAR-Studium wegen Abseits aberkannt. Das Zuspiel zu Djuricin kam zwar vom Gegner, wurde von Referee Josef Spurny aber nicht als geregelte Rückgabe gewertet.
Erst in Verlängerung fallen Tore
Kurz darauf kam es für Djuricin noch bitterer. Weil er sich beim Torjubel das Trikot ausgezogen hatte und wenig später ein Foul beging, flog er mit Gelb-Rot vom Platz (90.+7). In der Verlängerung war die Gegenwehr des in Unterzahl agierenden Zweitligisten dann gebrochen. Zunächst stocherte Mijic den Ball aus kurzer Distanz ins Netz. Nur drei Minuten später führte Havel die Vorentscheidung zugunsten Hartbergs herbei. Beide Treffer bereitete der ebenfalls eingewechselte Donis Avdijaj vor.
WAC übt früh Druck aus
Der Erfolg des spielstarken WAC zeichnete sich früh ab. Die Elf von Dietmar Kühbauer hielt sich nicht lange mit Abtasten auf. Schon nach zwölf Minuten lag der Ball im Bregenzer Gehäuse, eine Abseitsstellung verwehrte noch die Führung. Der im Cup erneut aufgebotene SW-Torhüter Felix Gschossmann verhinderte mit einer Glanzparade dann noch das Wolfsberger 1:0, das kurz darauf nach einer schönen Kombination durch Angelo Gattermayer fallen sollte. Nwaiwu legte nach einer einstudierten Eckballverlängerung nach einer knappen halben Stunde weiter nach.
Die erst in drei Wochen in die Liga startenden Bregenzer konnten nur vereinzelt Nadelstiche setzen, schafften aus einem Kunstschuss aber das Anschlusstor. Anteo Fetahu zirkelte einen Freistoß über die Mauer, Lukas Gütlbauer konnte nicht mehr entscheidend eingreifen. Postwendend hätte der WAC den alten Spielstand fast wieder hergestellt. Adis Jasic donnerte den Ball unter die Latte, der VAR intervenierte jedoch, Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca erkannte in der Entstehung des Tores eine Abseitsstellung.
Keine Chance für Bregenz auch nach der Pause
Bregenz-Trainer Regi van Acker stellte nach der Pause um, bei Wolfsberg blieb der leicht angeschlagene Dominik Baumgartner in der Kabine. Für die Vorarlberger, die im Achtelfinale den GAK eliminiert hatten, setzte es eine kalte Dusche: Der starke Zukic verschaffte sich mit Haken Platz und traf ins lange Eck. Auffällig blieb auch Thierno Ballo, der einem Torerfolg einige Male nahe kam. Spannung kam nicht mehr wirklich auf, auch da Nwaiwu beim Abschluss von Marcel Monsberger knapp vor der Linie rettete (75.). Zuletzt stand der WAC 2022 im Cup-Halbfinale. Damals setzte es gegen Salzburg im Elfmeterschießen das Aus.