McLaren-CEO Zak Brown spricht offen über die politischen Spielchen in der Formel 1 – und darüber, wie sein Team vom Skandal rund um Christian Horner profitierte.
Red Bull ging mit einem gewaltigen Vorsprung aus dem Vorjahr in die Formel-1-Saison 2024 – inklusive der Nachwirkungen des Skandals rund um Teamchef Christian Horner. Dem Briten war unangemessenes Verhalten gegenüber einer Mitarbeiterin vorgeworfen worden. Zwar wurde Horner nach internen Untersuchungen freigesprochen, doch der Schaden war da bereits entstanden.
Formel 1 als politischer Machtkampf
McLaren-CEO Zak Brown sieht den Sport nicht nur als Wettkampf auf der Strecke: „Unser Sport hat – vielleicht mehr als anderen – nicht nur eine stark kompetitive, sondern auch eine sehr politische Komponente“, sagt er im Podcast TechStuff. Und genau diese politische Komponente nutzte McLaren laut Brown gezielt aus.
Taktisches Stören des Rivalen
„Natürlich ist unser Ziel, dass wir selbst so schnell wie möglich sind – aber es gibt auch die Strategie, den Gegner zu destabilisieren“, so Brown. Er spricht offen über den Versuch, Spannungen zu erzeugen und Rivalen aus dem Gleichgewicht zu bringen – eine gängige Praxis in der Formel 1, die durch den Horner-Skandal neue Nahrung bekam.
Unruhe als Leistungsbremse
Laut Brown spielt die mediale Aufmerksamkeit eine entscheidende Rolle: „Wenn es dir gelingt, bei einem Rivalen Unruhe zu stiften – was auch nicht immer zu unseren Gunsten ausgeht – dann kann sie das langsamer machen, während man selbst an Tempo zulegt.“
Horner-Skandal als Wendepunkt
Ab Mai war McLaren laut Bericht spürbar näher an Red Bull dran und zog im Sommer sogar vorbei. Auch durch Abgänge wie den von Design-Guru Adrian Newey geriet der einstige Dominator ins Wanken. Brown selbst forderte gemeinsam mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff öffentlich Transparenz und Aufarbeitung – und befeuerte damit das Feuer, das Red Bull bis heute beschäftigt. Der Lohn für McLaren: Der Konstrukteurs-Titel 2024.