Der russische Präsident Wladimir Putin hatte sich am Donnerstag einmal mehr mit einer Warnung an den Westen an die Öffentlichkeit gewandt. In seiner TV-Ansprache drohte der Kreml-Chef ganz offen auch Großbritannien, sollten britische Waffen von der Ukraine für Ziele in Russland eingesetzt werden.
“Würden heute Nacht kämpfen”
Auf der Insel wäre man jedenfalls gerüstet, sollte Putin seine Drohung tatsächlich umsetzen. „Wenn die britische Armee gebeten würde, heute Nacht zu kämpfen, würde sie heute Nacht kämpfen“, so Generalleutnant Sir Rob Magowan in einem Sonderausschuss des britischen Parlaments.
„Wenn die Russen heute Abend in Osteuropa einmarschieren würden, würden wir ihnen in diesem Kampf begegnen“, so der Top-General weiter.
Putins neue Super-Waffe
Russland hat am Donnerstag bei Luftangriffen auf die ukrainische Stadt Dnipro erstmals eine neuentwickelte Mittelstreckenrakete eingesetzt – sie kann auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden.
Der Einsatz der neuen Rakete sei eine Botschaft Moskaus an den Westen, sind sich die Experten einig. “Wir haben es hier mit etwas noch nie Dagewesenem zu tun, und es ist viel mehr ein politischer als ein militärischer Akt”, sagt Héloïse Fayet von der französischen Denkfabrik IFRI (Institut français des relations internationales).
Der von der Rakete angerichtete Schaden war indessen vergleichsweise begrenzt: Nach Angaben der Behörden in Dnipro traf die Rakete eine Infrastruktureinrichtung und verletzte zwei Zivilisten.
Für Nick Brown vom privaten britischen Analysedienst Janes ging es bei dem Einsatz der Rakete “eigentlich darum, eine Botschaft oder Warnung der Eskalation zu senden – eine teure und potenziell gefährliche Art und Weise für Russland, mit dem Säbel zu rasseln”. Moskau versuche möglicherweise, “die Ukraine und ihre Unterstützer einzuschüchtern”, befand auch ein US-Regierungsvertreter. “Aber dadurch wird sich das Blatt in diesem Konflikt nicht wenden.”