Zum Gipfeltreffen der sogenannten BRICS-Staaten in der russischen Millionenstadt Kasan an der Wolga werden ab Dienstag 24 Staats- und Regierungschefs erwartet.
Die Abkürzung BRICS steht für die Anfangsbuchstaben der fünf Gründungsmitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Gastgeber ist Russlands Präsident Wladimir Putin. Laut Kreml wird Putin am Rand des Gipfeltreffens auch UN-Generalsekretär António Guterres empfangen. Insgesamt sind 36 Länder vertreten.
Es ist die erste Reise von Guterres nach Russland seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine. Der UN-Generalsekretär hatte diese in der Vergangenheit immer wieder stark kritisiert.
Neue Weltordnung
Putin sieht die BRICS als Möglichkeit, die Vorherrschaft der USA in der internationalen Politik zu brechen und eine neue multipolare Weltordnung aufzubauen. An dem dreitägigen Treffen in Kasan, der Hauptstadt der Teilrepublik Tatarstan im Südwesten Russlands, sollen neben Putin und Guterres auch Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Masoud Pezeshkian teilnehmen. Erwartet werden zudem der indische Regierungschef Narendra Modi und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan.
Die BRICS-Gruppe setzt sich nach eigenen Angaben für die Anerkennung einer multipolaren Weltordnung mit wirtschaftlichem und politischem Gleichgewicht ein. Dem Staatenbund aufstrebender Industrienationen sind nach den Gründungsmitgliedern inzwischen die Vereinbarten Arabischen Emirate, Ägypten, Äthiopien und der Iran beigetreten. Unklarheiten gibt es über den Status Saudi-Arabiens. Russland, das derzeit den Vorsitz führt, teilte zunächst mit, dass Saudi-Arabien zu Jahresbeginn aufgenommen worden sei. Aus Riad hingegen gab es keine Bestätigung für einen Beitritt. Vertreten ist das Land auch nur mit dem Außenminister. Der Status werde sich bei dem Gipfel klären, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor dem Treffen mit.
Bei dem Gipfel will Russland vor allem Fragen zur finanziellen Zusammenarbeit vorantreiben. Es gehe um eine Alternative zum westlichen System des finanziellen Datenaustauschs Swift und den Aufbau einer gemeinsamen Bank, teilte Putin vor dem Gipfel mit.