Advent, Advent… der Adventkranz brennt! Das Kerzenlicht, das einerseits Gemütlichkeit spendet, kann andererseits auch schnell zur Gefahr werden: Die offene Flamme kann die Entstehung von Bränden in den eigenen vier Wänden begünstigen. Darum spielt Brandschutz zu Weihnachten eine wichtige Rolle.

Zu Weihnachten und Silvester steigt die Zahl der Brände im Schnitt um 35 bis 50 Prozent im Vergleich zum restlichen Jahr. Der Adventkranz fängt Feuer, die Lichterkette sorgt für einen Kurzschluss – und beim Weihnachtsabend mit Freunden steht der Fonduetopf plötzlich in Flammen. Wie sich das vermeiden lässt, was im Brandfall zu tun ist und wie der Start ins neue Jahr unfallfrei gelingt, erklärt ERGO Expertin Janna Poll.

Brände durch Kerzen vermeiden

Echte Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen können innerhalb von Sekunden brennen. Um das zu verhindern, lautet die oberste Regel: Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. „Zudem sollten Kranz und Baum stabil an einem sicheren Standort mindestens 50 Zentimeter von brennbaren Gegenständen wie Gardinen oder Polstermöbeln entfernt stehen“, rät Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO.

Am sichersten ist es jedoch, auf natürliche Flammen zu verzichten und stattdessen zum Beispiel Echtwachskerzen oder Lichterketten mit LED und dem Prüfsiegel GS (Gütesiegel für „Geprüfte Sicherheit“) zu verwenden.

Vorsicht vor Lichterketten

Die ERGO Expertin empfiehlt zudem, Lichterketten regelmäßig auf Schäden zu überprüfen. Denn eine brüchige Isolierung und fehlende Lämpchen können schnell einen Kurzschluss und Brand zur Folge haben. „Wer viele Lichterketten hat, greift gerne zu Mehrfachsteckdosen. Doch Vorsicht, denn diese sind schnell überlastet und können ebenfalls in Flammen aufgehen. Daher gilt: Keine Geräte, die viel Strom benötigen, oder andere Steckdosenleisten anstecken und alles frei von Staub und anderen Abdeckungen halten“, ergänzt die Expertin.

Brandgefahr am Herd

Ein deftiger Braten an Heiligabend oder der gesellige Fondue-Abend mit Freunden – gutes und üppiges Essen gehört für viele zu Weihnachten einfach dazu. Doch auch in der Küche herrscht Brandgefahr. „Vor allem bei Öl oder Fett ist das Risiko für einen Brand und eine sogenannte Fettexplosion enorm“, warnt die Expertin. Daher gilt: Niemals Wasser in heißes Fett oder Öl gießen und den angeschalteten Herd nicht aus den Augen lassen. „Außerdem kann es sinnvoll sein, das Weihnachtschaos in der Küche während der Zubereitung so gering wie möglich zu halten und etwa Geschirrtücher, Küchenpapier und Verpackungen schnellstmöglich von der Arbeitsfläche zu entfernen“, rät Poll.

SOS-Verhalten im Brandfall

Kommt es zu einem Brand, ist eine schnelle Reaktion gefragt, um Schlimmeres zu verhindern. „Ein Rauchmelder warnt rechtzeitig und kann daher Leben retten. Er ist seit 2024 in allen Bundesländern in privaten Wohnräumen Pflicht“, erklärt die Versicherungsexpertin von ERGO. Besonders zur Weihnachtszeit sind darüber hinaus einige weitere Sicherheitsvorkehrungen sinnvoll, wie ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher in Griffweite des Adventskranzes oder des Weihnachtsbaums. Poll empfiehlt zudem, in der Küche eine Löschdecke speziell für Fettbrände parat zu haben, um ein mögliches Feuer zu ersticken. Bei kleineren Flammen reicht es meist noch aus, einen Deckel auf Topf oder Pfanne zu legen. „Bewohner sollten sich jedoch bei allen Löschmaßnahmen nie selbst in Gefahr bringen“, so die ERGO Expertin. „Spätestens wenn andere Gegenstände in Flammen aufgehen und sich das Feuer ausbreitet, gilt es, umgehend die Wohnung zu verlassen und die Feuerwehr zu rufen.“

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