München. Nach mehreren Nachweisen des Bornavirus bei Tieren in Bayern gibt es regional eine vorsorgliche Warnung. Es gebe eine Gefahr durch den Erreger, wenn auch nur eine sehr geringe, hieß es vom Landratsamt Ebersberg.
Im Sommer seien dem Veterinäramt im Landkreis Pferde mit Verdacht auf eine Bornavirus-Infektion sowie Nachweise bei drei Igeln gemeldet worden, hieß es weiter. Insgesamt seien in diesem Jahr bisher sechs Nachweise bundesweit bei Igeln erfasst worden, alle in Bayern, sagte Dennis Rubbenstroth, Leiter des Nationalen Referenzlabors für Bornavirusinfektionen am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems.
Menschen können sich in extrem seltenen Fällen anstecken
Menschen können sich in extrem seltenen Fällen mit dem Bornavirus (BoDV-1 – Borna Disease Virus 1) anstecken, Folge ist eine meist tödlich verlaufende Hirnentzündung. Bisher gilt dabei die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) als einziger bekannter Überträger des Virus auf Menschen.
Vor den Fällen in diesem Jahr sei deutschlandweit erst ein anderer – 2022 ebenfalls in Bayern – beim Igel erfasst worden. Das sei auch der erste Fall weltweit gewesen, was allerdings auch kaum verwundere, da BoDV-1 nur in Teilen Deutschlands sowie in einzelnen Regionen Österreichs, der Schweiz und Liechtensteins vorkomme.