Es ist ein „Schwarzer Montag“: Weltweit sind die Börsen auf Talfahrt – Milliarden wurden innerhalb kürzester Zeit vernichtet. Dafür verantwortlich ist Donald Trump, der mit seinem Zoll-Hammer die jüngsten Turbulenzen auslöste.
Der US-Präsident gibt sich aber weiterhin nicht einsichtig, sondern feiert den Börsen-Crash sogar noch auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. „Die Ölpreise sind gesunken, die Zinsen sind gesunken (die träge arbeitende Notenbank sollte die Zinsen senken!), die Lebensmittelpreise sind gesunken, es gibt KEINE INFLATION, und die seit Langem ausgenutzten USA nehmen jede Woche Milliarden Dollar an Zöllen von den ausnutzenden Ländern ein – mit Zöllen, die bereits bestehen“, schreibt Trump.
„Und das, obwohl der größte Ausnutzer von allen – China – dessen Märkte gerade zusammenbrechen, seine Zölle um 34 % erhöht hat – zusätzlich zu seinen ohnehin schon lächerlich hohen Langzeitzöllen (Plus!) – ohne meine Warnung an die ausnutzenden Länder zu beachten, nicht mit Vergeltung zu reagieren“, so Trump weiter. „Sie haben über Jahrzehnte genug verdient, indem sie das gute alte Amerika ausgenutzt haben! Unsere früheren „Führer“ sind schuld daran, dass das – und vieles mehr – mit unserem Land geschehen konnte. MAKE AMERICA GREAT AGAIN!“
Dass auch Tausende Amerikaner an den Börsen Geld verlieren, erwähnt Trump nicht.
Weltweite Rezession
Die Anleger fürchten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst. Zwar signalisierte der auf hohe Importzölle setzende US-Präsident Gesprächsbereitschaft unter bestimmten Bedingungen. Sein Handelsminister Howard Lutnick hatte zuvor aber angekündigt, dass die US-Regierung ihren harten Kurs mit hohen Einfuhrgebühren auf Waren aus fast allen Staaten der Erde durchziehen wolle. In Luxemburg beraten heute die Handelsminister der EU-Staaten über die Frage, mit welcher Strategie Trump zum Einlenken bei den Sonderzöllen bewegt werden könnte.
Für viele Privatanleger begann die Woche mit einem Schock: Die Börsen in Asien verbuchten am Montagmorgen massive Verluste. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street stürzte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent ab. Er schloss mit einem Minus von 7,83 Prozent und dem niedrigsten Stand seit dem 21. Oktober 2023. Auch die Börsen in China, Hongkong und Australien zeigten im frühen Handel deutliche Verluste. So verlor beispielsweise der Hongkonger Hang Seng Index satte 13,22 Prozent. Am Ölmarkt fielen die Preise auf den tiefsten Stand seit April 2021.
Talfahrt geht weiter
Trumps Zollpaket hatte die Börsen bereits in der vergangenen Woche weltweit auf Talfahrt geschickt. Eine Erholung ist nicht aktuell in Sicht. Marktbeobachter rechnen weiter mit größeren Kursschwankungen, bis sich die Auswirkungen des Zollkonflikts klarer herauskristallisieren, mehr über Gegenzölle bekannt wird oder mit den Kontrahenten über erste Deals gesprochen wird.
Das Börsenbeben radierte auch Vermögen von Privatanlegern in Milliardenhöhe aus – gerade in den USA haben viele Menschen an der Börse investiert, entsprechend groß fiel nun der Unmut aus. Doch trotz der Kritik hielt die US-Regierung zunächst an ihrem globalen Zollpaket fest – US-Finanzminister Scott Bessent etwa sagte dem Sender NBC, die Zölle seien nichts, was sich binnen Tagen oder Wochen wegverhandeln lasse.