In der Silvesternacht ereigneten sich österreichweit viele schwere Böller-Unfälle. 

Mehrere Schwerverletzte forderte auch in diesem Jahr die Silvesternacht. In Wien musste die Berufsrettung 993 Mal ausrücken. Unter den Verletzten bei Raketen-und Böller-Detonationen befinden sich auch ein Mädchen (6) und ein Junge (9). Bei einem 14-Jährigen explodierte in der Nähe seiner Hand eine Rakete. Ein Teil eines Fingers musste dem Teenie amputiert werden, der Junge erlitt zudem Verbrennungen an Händen und im Gesicht.

Auch in Bregenz mussten einem Gleichaltrigen wegen eines Böllers mehrere Finger amputiert werden. Er hatte gemeinsam mit anderen Kindern mit selbst gebastelten Böllern hantiert. Einem weiteren Buben sprangen zwei Splitter in die Augen, er zog sich zudem Löcher im Trommelfell zu. 

In Bad Goisern, Bezirk Gmunden, explodierte ebenfalls ein Feuerwerkskörper in der Hand eines 14-Jährigen. Einem 31-Jährigen erging es in Ansfelden, Bezirk Linz-Land, sehr ähnlich, allerdings mit einem Knaller der Kategorie F3. Der Mann erlitt schwere Verletzungen und wurde ins Linzer Unfallkrankenhaus eingeliefert.

Ebenfalls in Oberösterreich in Wilhering schoss ein 19-Jähriger bei einer privaten Party irrtümlich eine Rakete in Richtung des gegenüberliegenden Einfamilienhauses. Mehrere Erwachsene und Kinder, die sich in der Nähe aufhielten, erlitten einen Gehörsturz. Der 19-Jährige wird angezeigt.

In Seewalchen, Bezirk Vöcklabruck, erlitt eine Person Gesichts- und Augenverletzungen durch einen Feuerwerkskörper, berichtete das Rote Kreuz. Insgesamt sei man in Oberösterreich in der Silvesternacht zu acht Unfällen mit Feuerwerkskörpern gerufen worden. In Niederösterreich wurden in der Silvesternacht sieben Personen durch Böller oder Feuerwerkskörper verletzt.

Sieben verletzte Polizisten

In der Steiermark rückte die Polizei in der Silvesternacht zu insgesamt 765 Einsätzen aus. Das waren um knapp 100 Einsätze mehr als noch vor einem Jahr. Mehrere Exekutivbeamte wurden im Dienst verletzt, sieben von ihnen durch einen Böllerwurf in Leoben. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen, die Ermittlungen laufen, teilte die Polizei am Neujahrstag in einer Aussendung mit.

Gesichtsverletzungen in Kärnten

Auch in Tirol kam es nach dem Zünden eines Böllers auf einer Regentonne im Oberländer Imst durch einen 16-Jährigen zu Verletzungen. Der zehnjährige Bruder wurde von Splittern im Gesicht getroffen und in die Innsbrucker Klinik eingeliefert.

Zwei Männer haben sich in Kärnten beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern unbestimmten Grades im Gesicht verletzt. Ein 35-Jähriger aus dem Bezirk Spittal/Drau soll nach Angaben der Polizei versucht haben, im eigenen Garten eine Feuerwerksbatterie der Kategorie F2 zu zünden. Als diese nicht sofort losging, näherte sich der Mann der Pyrotechnik nochmals und beugte sich darüber. In diesem Moment zündete die Batterie und der Mann wurde verletzt.

13-Jähriger verletzte sich mit selbst gebastelten Böller

Ein 20-Jähriger aus dem Bezirk Villach-Land wollte ebenfalls kurz nach Mitternacht auf einem Acker in der Gemeinde Wernberg eine Feuerwerksbatterie der Kategorie F2 zünden. Das Geschoß traf den Mann direkt im Gesicht. Er wurde nach einer Erstversorgung ins Klinikum Klagenfurt gebracht.

Ebenso ist ein 13-jähriger Bub aus dem Bezirk Villach-Land am Silvestertag durch einen selbst gebastelten Böller schwer an der Hand verletzt worden. Er hatte gegen 7.00 Uhr einen Knallkörper der (ab 16 Jahren erlaubten) Kategorie F2 auseinandergebrochen und das Schwarzpulver in eine Kunststoffdose mit Zündschnur gefüllt. Als er die Lunte anzünden wollte, zündete jedoch das Pulver durch und es kam zur Explosion.

Laut dem Innenministerium wurden in ganz Österreich zudem über 9.100 pyrotechnische Gegenstände sichergestellt, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von knapp 100 Prozent bedeutet. Im Rahmen der Silvestereinsätze wurden 93 Organmandate und 584 Verwaltungsanzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz sowie den jeweiligen Landesgesetzen ausgestellt.

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