Beben. Am Sonntag könnte sich in der Steiermark das fortsetzen, was wir von der Nationalratswahl und auch aus den USA von der Präsidentenwahl kennen: Gewählt wird mit der geballten Faust in der Hosentasche, wenn nicht gar mit einem Stinkefinger in Richtung der Regierenden. Bei den Steirern trifft es mit Christopher Drexler und Anton Lang zwar ein Duo, das Reformen anging. Doch wen interessiert das, wenn viele Menschen den Eindruck haben, es fehle an Leadership und man nehme sie nicht ernst?
Wie es im Grazer Landhaus weitergeht? Verlieren ÖVP und SPÖ tatsächlich ihre Mehrheit, dann spricht viel dafür, dass es Mario Kunasek – mit Hilfe von ÖVP oder gar SPÖ -in das mondäne Landeshauptmann-Büro in der Grazer Burg schafft. Der Ex-Verteidigungsminister kommt halt sanfter daher als sein rabiater Chef Herbert Kickl.
Womit wir beim Regierungspoker in Wien wären. Hier will Karl Nehammer seinen “konstruktiven Koalitionsdreier” mit SPÖ und Neos durchziehen. Doch er hat Sprengmeister in den eigenen Reihen, denen Blau-Schwarz bequemer erscheint. Sie sollten sich mal jene Beschimpfungen und Verhöhnungen zu Gemüte führen, die Kickl & Co -auch im Parlament -vom Stapel ließen und dann ehrlich sagen, ob man so etwas auch in einer Bundesregierung haben will.