Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.
Die Hölle, das sind die anderen, ließ Jean-Paul Sartre seinen Protagonisten in „Geschlossene Gesellschaft“ sagen. Ein Satz, der die Beziehung, in der Türkis und Blau verfangen sind, perfekt umschreibt.
Jeder – ÖVP und FPÖ – ist der Meinung, dass der jeweils andere die „Hölle“ sei. Aus Sicht von FPÖ-Chef Herbert Kickl kann die FPÖ tatsächlich nicht aufs Innenministerium verzichten. Die Blauen haben seit 30 Jahren gepoltert, dass die ÖVP seit 30 Jahren im Innenministerium alles versenke. Er selbst sah jahrelang sinistre „schwarze Netzwerke“ dort werken. Überlässt er der ÖVP doch das Innenministerium, würde er sein Gesicht verlieren und die Tür zu seiner politischen Hölle zunageln.
ÖVP-Chef Christian Stocker wiederum kann nicht auf zig Inhalte und dann noch auf Finanz-, Innen- und Europaministerium verzichten. Dann würde sich der politische Sarg für die ÖVP freilich wirklich schließen.
Stellen Sie sich vor, Sie daten eine(n) Partner(in) und können die Person nicht ausstehen und misstrauen ihr zutiefst. Würden Sie so eine Ehe eingehen?
Übersetzt: Türkis und Blau sind zum Scheitern verurteilt. Mit „Die Hölle, das sind die anderen“, meinte Sartre übrigens, dass wir als Menschen die freie Wahl haben, eine Hölle zu verlassen oder uns dagegen aufzulehnen.