Er führte selbst eine ÖVP-FPÖ-Koalition, jetzt richtete er eine Mahnung an die Politik.
Es knirscht im Gebälk zwischen FPÖ und ÖVP. Kommt die erste blau-schwarze Koalition oder kommt sie nicht, das ist die Frage, die dieser Tage ganz Österreich umtreibt.
Jetzt ergreift ein Ex-Kanzler das Wort und packt aus. Er richtet eine Mahnung an die Politik. Wolfgang Schüssel von der ÖVP ging zur Jahrtausendwende mit den Blauen unter Jörg Haider in eine Koalition. 25 Jahre nach Schüssel stehen die Vorzeichen umgekehrt. Jetzt ist die FPÖ am Zug und könnte mit Herbert Kickl den ersten freiheitlichen Kanzler der Zweiten Republik stellen.
Jetzt spricht der Alt-Kanzler
Schüssel äußerte sich am Donnerstag zu den jüngsten Vorgängen in der österreichischen Innenpolitik: „Ich kommentiere verschiedene Konstellationen nicht. Ich glaube nur, dass jede demokratische Partei mit den anderen im Parlament vertretenen Parteien zusammenarbeiten können muss und sollte. Es ist ja auch in der Vergangenheit immer wieder gelungen mit Grün, mit Blau, mit Türkis, mit Rot, mit Schwarz. Das hat uns auch gut getan. Ich glaube nicht, dass man prinzipielle Sorge haben muss um unser Land“, sagte Schüssel.
“Menschen haben berechtigte Sorgen”
Und weiter erklärte der Alt-Kanzler: „Viele Menschen haben berechtigte Sorgen, die aber leicht entkräftet werden können, wenn man informiert; etwa wenn es um Europa geht, oder um die Pensionsversicherungen, wenn es um die Frage des Wirtschaftsstandortes, oder um die Frage der Bewältigung der Klimakrise geht, oder die Budgetsanierung. Das sind keine unlösbaren Themen. Ich glaube, man muss sich etwas zutrauen, dann vertrauen dir auch die Menschen.”