Die FPÖ nennt nur einen kleinen Teil ihrer Verhandler. Insider vermuten, dass sie damit vor allem die Involvierung von Burschenschaftern in die Verhandlungen versteckt werden soll.

“Ehrlich verhandeln, ehrlich regieren”, hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl als sein Motto für die Neuauflage einer FPÖ-ÖVP-Koalition unter seiner Führung verkündet. Und trotzdem bleiben die blauen Verhandlungsteams in jenen 13 Arbeitsgruppen geheim, die ab Montag die Detailverhandlungen von Schwarz-Blau übernehmen. Die Partei benennt lediglich 5 von 15 Verhandlungsführerinnen und -führern, unter ihnen Generalsekretär Christian Hafenecker (zwei Mal), Hannes Amesbauer und Hubert Fuchs sowie die Salzburgerin Marlene Svazek.

Und der Rest? “Haben wir noch nicht kommuniziert”, so die lapidare Auskunft von der FPÖ. Die Frage nach dem “Warum” blieb unbeantwortet.

“FPÖ-Problembären hinter den Vorhang”

Parlamentsinsider sehen zwei Gründe: So sollen “politische FPÖ-Problembären” hinter dem Vorhang bleiben, und auch die Macht der blauen schlagenden Burschenschafter nicht so offensichtlich werden. So verhandeln das frühere Mitglied der sehr, sehr rechten “Olympia” Harald Stefan und Rechtsanwalt Markus Tschank das Kapitel “Justiz”. Beide sorgten zuletzt für Furore an einem Simmeringer Stammtisch mit Attacken auf die ÖVP, EU-Austritts-Phantasien und Taliban-Lob. Auch Kickls enger Vertrauter Norbert Nemeth – ursprünglich im Verhandlungsteam – sowie Wissenschaftssprecher Martin Graf, logisches Mitglied der Wissenschaftsgruppe, kommen nicht mehr vor: Graf und Nemeth, beide Burschenschafter der “Olympia”, sowie Harald Stefan haben nach Absingen der umstrittenen Hymne “Wenn alle untreu werden” bei einer Beerdigung zwar eine Klage gegen den Standard gewonnen, bei der Justiz liegt allerdings eine Anzeige, die noch nicht zurückgelegt ist. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Ebenfalls nicht genannt wird ein prominenter Wirtschaftsverhandler, nämlich Axel Kassegger: Er ist Mitglied der “Germania” und scheint sich derzeit ebenfalls eher nicht in den Vordergrund drängen zu wollen.

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