Der Bitcoin hat massiv an Wert verloren. Am späten Mittwochabend war der Kurs der Digitalanlage auf der Plattform Bitstamp noch über der Marke von 60.000 US-Dollar (55.772,45 Euro) gelegen, um dann innerhalb von 12 Stunden um rund 5 Prozent nach unten zu gehen.  oe24 berichtete bereits am Mittwoch über die Gründe
, hier sind jetzt mehr Details.

Analysten führten den Kurseinbruch vor allem auf eine Mitteilung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox zurück. Er hatte angekündigt, eine große Anzahl von Bitcoin-Token (BTC) an geschädigte Gläubigerinnen und Gläubiger zu übergeben. Die Geschädigten warten seit Jahren auf eine Erstattung ihrer Coins.

Börse krachte vor 8 Jahren – jetzt gibt es die Bitcoin zurück

Nach dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2014 verloren Nutzerinnen und Nutzer insgesamt 850.000 BTC. Davon wurden 142.000 BTC geborgen und sollen nun an ihre Eigentümer übergeben werden.

Der Marktplatz in Tokio war in der frühen Bitcoin-Ära die weltweit größte Handelsplattform für die digitale Kryptowährung. Ende Februar 2014 meldete Mt.Gox nach einem Hack Insolvenz an und stürzte die Währung damals in eine erste große Vertrauenskrise.

Unklar ist, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden sich jetzt verhalten werden. Sollte ein erheblicher Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände kurzfristig verkaufen wollen, würde dies zu einem Bitcoin-Überangebot auf dem Markt führen. Die Marktbeobachter von Glassnode verzeichneten bisher allerdings noch keine größeren BTC-Transfers.

Sorge für Überangebot  

Die Sorge vor einem Bitcoin-Überangebot wird außerdem von der Tatsache genährt, dass Strafverfolgungsbehörden auf großen BTC-Beständen sitzen, die sie bei Kriminellen gesichert haben. Allein das Landeskriminalamt Sachsen beschlagnahmte im Kontext der Ermittlungen gegen die illegale Film-Tauschbörse Movie2k.to im Jänner rund 50.000 Bitcoin. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) soll regelmäßig beschlagnahmte BTC-Bestände in klassische Währungen wie Euro oder Dollar umtauschen.

Die insgesamt schlechte Stimmung am Kryptomarkt steht auch in einem Zusammenhang mit der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed). Zurzeit ist unklar, wann und in welchem Umfang die Fed ihre Geldpolitik lockern könnte. Das Kalkül dabei ist: Solang die Zinssätze vergleichsweise hoch sind, stehen den Anlegern viele Optionen offen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Darunter leidet dann der Kryptomarkt. Sinken die Zinsen für klassische Anlagen hingegen, erscheinen die Kryptoinvestments attraktiver.

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