Während Spargel aus Peru schon in den Supermärkten liegt, warten unsere Bauern noch auf den Frühling. Der Preisdruck wird zur Existenzfrage.
In Niederösterreichs Spargelhochburg Marchfeld ist die Spargelernte angelaufen. Doch die Spargelbauern schlagen Alarm: Der massive Import von Billig-Spargel aus dem Ausland zwingt heimische Landwirte immer früher zur Ernte. Mit speziellen Folien wird der Boden aufgeheizt, damit der Spargel schneller wächst – sonst ist der Kunde längst satt, bevor der erste heimische Spargel gestochen ist. „Rechtzeitig am Markt zu sein, ist entscheidend“, sagt Spargelbauer Hannes Edlinger. Doch der frühe Start kostet Kraft, Nerven – und vor allem Geld.
Spargel aus Peru statt aus dem Marchfeld
In den Supermarktregalen liegt oft schon Spargel, während auf den heimischen Feldern noch Schnee liegt. Kein Wunder: Der wird klimaschädlich aus Peru oder China eingeflogen und günstig verkauft. Das auch im Vergleich zu den konkurrierenden Nachbarländern hohe Lohnniveau sowie hohe Qualitäts- und Umweltstandards in Österreich kommen erschwerend hinzu. Pro Hektar Spargelkultur liegt die Fixkostenbelastung für den Produzenten bei rund 15.000 Euro. Werner Magoschitz, Obmann des Vereins Marchfeldspargel und selbst Spargelbauer, fordert klare Regeln und echte Partnerschaft vom Handel. „Wer mit Regionalität wirbt, muss sie auch leben“, so sein Appell. Denn sonst steht bald nicht nur der Spargel, sondern auch die Zukunft der österreichischen Landwirtschaft auf dem Spiel.