Am Freitag war der Österreichische Fußballbund bei der Auslosung der Play-offs um den Aufstieg in die Nations League A in der UEFA-Zentrale in Nyon vertreten. Lars Kornetka, der Assistent von Teamchef Ralf Rangnick, Teammanager Mario Margreiter und Christian Wiesmayr, der Sprecher des Nationalteams, waren anwesend. Im Februar, als die Gruppenphase in Paris ausgelost wurde, reagierte Ralf Rangnick mit unüberhörbarem Ärger, als er erfuhr, dass Geschäftsführer Bernhard Neuhold nicht zur Delegation gehörte.

Mitterdorfers Rücktritt am Donnerstagabend verhinderte die außerordentliche Präsidiumssitzung zu Personalfragen. Seit Montag offiziell wurde, dass Mitterdorfer die ehemalige ÖBB-Vorständin Silvia Kaupe-Götzl als CEO der neuen Geschäftsführung installieren will, jagte ein Gerücht das andere. Es sollte um eine Position gehen, die es im ÖFB-Statut noch gar nicht gibt. Daher bezeichnen einige den Strukturreform-Beschluss des Präsidiums vom 18. Mai als umstritten. Die Sitzung hatte die Tagesordnung „aktueller Stand und weitere Vorgangsweise“. Auch das erklärt, wie es beim ÖFB so läuft. Nächster Tag ist der 18. Mai in Bregenz.

Mitterdorfer & Hollerer wie „best friends“

Der Oktober wird als ein „rechtliches Nichts“ bezeichnet, da nur die Hauptversammlung im Mai 2025 darüber entscheiden kann. Wer Kaupe-Götzl Mitterdorfer empfohlen hat, bleibt unklar. „Verdächtigt“ werden Hollerer und Ligavorstand Christian Ebenbauer. Es ist eigenartig, dass die Liga eine öffentliche Ausschreibung des CEO forderte. Viele fragen sich, warum Mitterdorfer und Hollerer seit Monaten wie „best friends“ auftreten.

Es ist unklar, was die Kehrtwende zu „best friends“ ausgelöst hat. Mitterdorfers Weg führte in eine Sackgasse, da er auf entbehrliche Forderungen der Medien reagierte. So traf er sich pro forma mit Ralf Rangnick, um ihm mitzuteilen, dass er an einer Zusammenarbeit über die WM 2026 hinaus interessiert sei. Rangnick konnte sich nach dem 1:1 gegen Slowenien nicht mehr an das Treffen erinnern. Ein Filmklassiker von 1955 heißt „Denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Der Titel war vor der nicht zustande gekommenen Freitag-Sitzung hochaktuell. Als klar war, dass Mitterdorfer für seine Kandidatin keine Mehrheit bekommt, wusste er, was zu tun ist. Zuvor kündigte er Hollerer und Neuhold, die wegen einer sechsmonatigen Kündigungsfrist bis Mai weiterarbeiten. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren trat der ÖFB-Präsident zurück. Im Gespräch als „externer Macher“ ist wie 2021 Viennas Vizepräsident Roland Schmid.

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