Wien. Am Donnerstagmorgen wurde Signa-Gründer René Benko in Innsbruck verhaftet. Am Freitag hat das Wiener Landesgericht für Strafsachen über den 47-jährigen Tiroler die U-Haft verhängt. Benko schwieg bei der U-Haft-Verhandlung im Beisein seines Anwalts Norbert Wess eisern.

Zu den schwerwiegenden Vorwürfen sagte er nichts. Jetzt sitzt er bis zur nächsten Haftprüfung am 7. Februar hinter Gittern. Insgesamt kann die U-Haft zwei Jahre dauern.

Mammut-Prozess. Das Gericht geht von Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr aus. Die Vorwürfe wiegen schwer: Benko wird vorgeworfen, Investoren betrogen und Gläubiger geschädigt zu haben. Trotz Insolvenzverfahrensoll er versucht haben, vorhandenes Vermögen zu verschleiern. Er soll weiter als „faktischer Machthaber und wirtschaftlicher Berechtigter“ der Laura-Privatstiftung agieren.

Vorwürfe: Schwerer Betrug, Untreue

Betrügerische Krida. Für Benko gilt die Unschuldsvermutung. Die Vorwürfe umfassen betrügerische Krida (Benko soll in der Insolvenz Rechnungen gefälscht haben, um „hochpreisige Waffen und Uhren“ für sich zu behalten, statt sie den Gläubigern zu geben) bis hin zu schwerem Betrug. Auf Letzteres stehen in Österreich bis zu 10 Jahre Haft, wenn der Schaden 300.000 Euro übersteigt.

Untreue wird Benko und weiteren Personen vorgeworfen, weil eine Villa am Gardasee gegen wertlose Signa-Aktien an eine Privatstiftung verschoben worden sein soll.

Benko-Prozess kann Jahrzehnte dauern

Einzelne Verfahren. Die österreichischen Behörden arbeiten mit Strafverfolgern im Ausland zusammen, die gegen Benko ermitteln. Man könnte einzelne Verfahren zu einem ersten Prozess vorziehen, der vor Ende der 2 U-Haft-Jahre beginnt. Insgesamt rechnen Experten mit einem jahrzehntelangen Signa-Prozess.

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