Montag Nachmittag kämpft Signa-Pleitier Rene Benko wieder um Entlassung aus der U-Haft, in der er seit über zwei Monaten bereits sitzt. Vorschlag: Hausarrest ohne Handy im 1000-Quadratmeter-Penthous in Wien.
Erst im Jänner diesen Jahres gab es eine Hausdurchsuchung in jenem Penthouse, wo schon einst Bawag-Generaldirektor Walter Flöttl residierte. 1000 Quadratmeter groß – 600 Quadratmeter Wohnfläche, 450 Quadratmeter Dachterrasse, mitten in der Wiener City.
600 Quadratmeter Penthouse statt 10 Quadratmeter Zelle
Denn hier wohnte eins René Benko, als er noch mächtiger Signa-Boss war – und hier will er seine weitere Zeit bis zur Anklage im Hausarrest verbringen. Zumindest stellte sein Anwalt Norbert Wess diesen Antrag bei der letzten Haftprüfung. Ohne Handy, ohne Kontakt nach draußen – aber garantiert mit mehr Luxus und Bewegungsfreiheit als in seiner Einzelzelle in der Haftanstalt Josefstadt. Dort fristet der einstige Milliardär derzeit auf 10 Quadratmeter seit Ende Jänner sein Dasein.
Am Montag will Benko jedenfalls erneut versuchen, aus der U-Haft, in der er seit 24. Jänner sitzt, entlassen zu werden.
Wenig Chance auf Enthaftung
Eigentlich hätte die Haftprüfung erst am 27. April stattfinden sollen, aber Benkos Anwalt hat einen Antrag auf Enthaftung gestellt. Wird eine Freilassung wieder abgelehnt, verlängert sich die U-Haft um weitere Monate. Die Staatsanwaltschaft rechnet jedenfalls damit.
„Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft geht anhand der aktuellen Ermittlungsergebnisse davon aus, dass die Voraussetzungen der Untersuchungshaft weiterhin vorliegen“, merkte die WKStA an. „Daher hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auch die Fortsetzung der Untersuchungshaft des René Benko beim Landesgericht für Strafsachen Wien beantragt.“
Anklage noch im April?
Nicht bestätigt wurde, dass eine Anklage noch im April bevorstehe. Aber: „Die Ermittlungen sind in vollem Gange“, teilte die WKStA dazu mit. Bei der ersten Anklage soll es laut einem Bericht im Wirtschaftsmagazin „trend“ um das „Geldkarussell“ gehen, das Benko laut Vorwürfen bei der Kapitalerhöhung seiner Signa Holding 2023 in Gang gesetzt haben soll – was Benko bestreitet. Die Staatsanwaltschaft stützt sich laut Bericht auf Telefonüberwachungen und Observierungen von Benko sowie auf Zeugenaussagen von ehemaligen Geschäftspartnern.