Auf X schreibt die Feministin, Veranstalterin und Texterin, dass sie einen Mann, der ihr ungefragt ein Dickpic geschickt habe, auf Unterlassung und Schmerzensgeld geklagt habe. Auch die Kosten für einen Detektiv, der den Tiroler ausforschte, stellt sie ihm gerichtlich in Rechnung.
Wien, Tirol. Mit 12 hat sie ihr erstes Dickpic geschickt bekommen, seitdem findet sie regelmäßig diese eindeutigen Sendungen in ihren Online-Postfächern. Jetzt hat sie genug davon, vor allem, dass es keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich zieht wie in anderen Ländern – bei uns ist es derzeit höchstens eine Verwaltungsübertretung in Form einer Anstandsverletzung, bei der die Exekutive von sich aus keinen Finger rührt. Jetzt reicht es der streitbaren Influencerin.
Sie habe, schreibt NeoCitranGirl alias @schla_wienerin alias Frederika Fredi Ferková auf X, den engagierten Rechtsanwalt Philipp Springer damit befasst, einen Mann zu klagen, der ihr ungefragt via Instagram ein Lichtbild seines erigierten Gliedes geschickt habe. Wobei es ihr nicht ums Geld geht, sondern aufzuzeigen, wie sehr der Gesetzgeber gefordert wäre, hier endlich nachzuschärfen und nicht nur geschlechtliche Handlungen, sondern auch den Exhibitionismus (virtuell wie real) mit Freiheitsstrafen von bis zu sechs Monaten oder mit einer Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen als sexuelle Belästigung zu ahnden.
Ich habe heute mit @p__springer__ einen Mann geklagt, der mir ungefragt einen Dickpic geschickt hat. Leider nur auf Unterlassung (5k), Schmerzensgeld (1k) und 480€ Detektivkosten. In Ö darf man nämlich straffrei Dickpics versenden oder seinen Schwanz in der U-Bahn rausholen pic.twitter.com/bLHKAjIzEh
— NeoCitranGirl ???????? (@schla_wienerin) November 13, 2024
Im Gespräch mit oe24 verrät Ferková noch, dass es sich bei dem Täter um einen Tiroler handelt, der das nicht zum ersten Mal macht: “Auch eine Freundin von mir hat schon ein Dickpic von ihm bekommen. Solche Männer suchen immer wieder den Kick”, das müsse endlich wirkliche Konsequenzen haben, sonst hörten die nie damit auf, Frauen damit zu belästigen. Den aktuellen Versender hat Philipp Springer im Namen seiner Mandantin auf Unterlassung (5.000 Euro) und Schmerzensgeld (1.000 Euro) verklagt. Außerdem stellen sie ihm die Detektivkosten von 480 Euro in Rechnung.