In den Koalitionsverhandlungen haben FPÖ und ÖVP laut oe24-Recherchen konkrete Pläne zum Aufweichen des Tempolimits von 130 km/h auf Autobahnen für Pkw besprochen. 

Schon seit Monaten fordern vor allem niederösterreichische Politiker der Blauen ein Tempolimit von 150 km/h auf besonders gut ausgebauten Strecken. Im Blick hat man die dreispurigen Passagen der Westautobahn von Wien bis Linz sowie der Südautobahn bis nach Bad Vöslau. Vor allem der nö. Landesparteichef Udo Landbauer wandte sich vehement gegen die bestehenden Limits auf der Südautobahn. Angesichts „immer moderner, sicherer und schadstoffärmer werdender Autos“ möchte Landbauer stattdessen über Tempo 150 auf Autobahnen reden.

Freie Hand für den Minister

Wie oe24 erfuhr, ist in den Verhandlungen der Verkehrsuntergruppe aber nicht von einer konkreten Zahl gesprochen worden. Der nächste Verkehrsminister – im Gespräch ist ja hier Landbauers Landsmann Christian Hafenecker – soll vielmehr leichter die Möglichkeit haben, auf konkreten Strecken per Verordnung höhere Tempo-Limits zu erlassen,  zum Beispiel 150 km/h.

Vorbild war Gorbach

Das geschähe dann nicht zum ersten Mal: 2005 hatte der seinerzeitige FPÖ-Verkehrsminister Hubert Gorbach Tempo 160 auf einem kurzen Abschnitt der Tauernautobahn als Teststrecke verordnet. Als 2017 Norbert Hofer Verkehrsminister wurde, gab es auf der Westautobahn gleich zwei Teststrecken mit Tempo 140. Das wurde wissenschaftlich begleitet – der Schadstoffausstoß war damals um 3,5 % höher. Die grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler stoppte das Experiment dann später.

Experten sind gegen die Pläne der FPÖ

Laut Umweltbundesamt würde es bei Tempo 150 km/h knapp 20 % mehr CO2-Ausstoß und über 40 % mehr Stickoxidemissionen geben. Abgesehen von den Luftschadstoffemissionen wirkt sich die gefahrene Geschwindigkeit auch deutlich auf den Straßenverkehrslärm aus.

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