Die SPÖ sieht sich selbst auf Platz zwei. Ein Wahl-Insider von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel. 

Aufholjagd. Nicht einmal drei Wochen vor der Nationalratswahl versucht die SPÖ im Finish doch noch ihren erwünschten „Dreikampf“ zu aktivieren. Zuletzt war – auch aufgrund von verschiedenen Umfragen – nur noch von einem Duell zwischen ÖVP-Kanzler Karl Nehammer und FPÖ-Chef Herbert Kickl die Rede.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung auf der Kaiserwiese sollte SPÖ-Chef Andreas Babler erklären: „Heute starten wir die Aufholjagd“. Er meinte gar: „Es ist alles offen. Wir können Erste werden“.
Daran glaubt freilich auch in der SPÖ kaum einer und das dürfte auch ein massives Problem für den SPÖ-Wahlkampf sein: Die Partei ist nach wie vor nicht geeint.

Babler selbst will – das ist auch seine einzige Möglichkeit Wähler, die zu Grünen oder zur Bierpartei tendieren doch noch an die SPÖ zu binden – deklarieren, dass „das wahre Duell in Österreich lautet: Die SPÖ gegen Herbert Kickl“.

Rote Abrechnung mit Regierung. Tatsächlich dürften – wie so oft in der Vergangenheit – im urbanen Bereich jeder zweite potenzielle Grün-Wähler auch mit einer Stimme für die SPÖ liebäugeln.
Die Roten selbst versuchen knapp 20 Tage vor der Nationalratswahl zu suggerieren, dass sie in Umfragen vor der ÖVP liegen würden. Laut einer internen Ifes-Umfrage käme die SPÖ auf 23 Prozent und die ÖVP auf 22 Prozent. Die FPÖ liegt auch hier mit 27 Prozent auf Platz 1.

In fast allen anderen Umfragen liegt allerdings die SPÖ – ganz ähnlich wie es bei der EU-Wahl im Juni auch tatsächlich war – auf Platz drei. Mittels brutaler Abrechnung gegen die türkis-grüne Regierung will Babler aber eben zumindest noch grüne Stimmen fischen, um zumindest 23 bis 24 Prozent zu schaffen, wie SP-Strategen sagen.

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