Wiens Bürgermeister will Hanke als Finanzminister. SPÖ-Chef Babler kontert mit Infrastrukturministerium statt Finanzen. Dort will er Vertrauten hinsetzen. Und Hanke selbst will gar nicht Minister werden

Der rote Machtkampf um das Finanzministerium hat Mittwoch eine neue Wende genommen:

Nachdem Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig vor wenigen Tagen bei SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler deponiert hatte, dass er Wiens SPÖ-Stadtrat Peter Hanke als Finanzminister wolle, ist schließlich ein Machtkampf um Finanzen und Infrastruktur ausgebrochen.

Babler bietet Peter Hanke Infrastrukturministerium an

Babler wolle – und habe das im SPÖ-Präsidium am Dienstag auch klar gemacht – das Finanzministerium als Schlüsselressort selbst besetzen. Dass die SPÖ Wien in Anspruch auf einen mächtigen Ministerposten habe, sei ihm aber klar. Daher habe er – berichten rote Vorstandsmitglieder – nun dem Wiener Bürgermeister das Infrastrukturministerium für Peter Hanke angeboten. 

Ludwig beharrt auf Finanzministerium

Das soll von Ludwig postwendend abgelehnt worden sein. In der SPÖ sind jetzt mehrere um eine Lösung des SPÖ-internen Konfliktes bemüht. Eine Lösung – die entgegen anderslautender Gerüchte – noch nicht stehe.

Hergovich will Infrastrukturminister werden

Im SPÖ-Präsidium hatte auch Sven Hergovich deponiert, dass er “bereit” stehe für das Infrastrukturministerium. Übersetzt: Der niederösterreichische SPÖ-Landesrat will den Job, den SPÖ-Nationalratspräsidentin Doris Bures seit geraumer Zeit für ihn vorgesehen hat. Der Haken: Babler – Hergovich hatte bekanntlich vor dem SPÖ-Parteitag 2023 Hans Peter Doskozil unterstützt – will Hergovich nicht im Infrastrukturressort.

Dann will Babler selbst Infrastrukturminister werden

Sollte Ludwig das Infrastrukturministerium für Hanke bis Freitag ablehnen, würde Babler – wie von oe24 berichtet – das Amt für sich selbst beanspruchen. Für das Finanzministerium plane er hingegen eine “Überraschung”. 

Hanke selbst würde lieber in Wien bleiben

Besonders skurril: : Hanke selbst scheint – wie von oe24 seit einiger Zeit auch berichtet – lieber Stadtrat in Wien bleiben zu wollen, berichten Vertraute. Sein Bedürfnis Minister im Team Babler zu sein, sei eher “verschwindend gering”, heißt es. Sollte ihn Ludwig ultimativ drängen könnte er aber wohl schwer ablehnen. Aber vielleicht erspart Babler Hanke ohnehin den Wechsel in den Bund …

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