Experten warnen davor, dass die Autoplay-Funktion bei Netflix immer mehr Abonnenten zum Dauerbingen verleitet.

Netflix-User kennen es: Kaum hat man die letzte Folge einer Serie beendet, läuft schon die nächste an – und zwar automatisch. Eine Studie der University of Chicago hat nun ergeben, dass man durch die „Autoplay“-Funktion plötzlich mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringt. Abonnenten, die diese Funktion nicht aktiviert haben, schauen im Durchschnitt pro „Sitzung“ gar um 18 Minuten weniger fern.

An der Studie nahmen 76 Netflix-User teil. Einige ließen das Autoplay an, andere schalteten es ab. Das Ergebnis: Ohne die automatische Wiedergabe nahmen sich die Teilnehmer mehr Zeit und überlegten genauer, was sie wie lange schauen. Jene mit der automatischen Wiedergabe gaben hingegen zu, im Nachhinein gar nicht mehr gewusst zu haben, wie viele Folgen sie tatsächlich „gebinged“ hatten.

Die Studie legt nahe, dass Autoplay ein „Trick“ sei, der Menschen dazu bringt, mehr Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen, als sie eigentlich wollen. Die Experten bezeichnen es sogar als „Dark Pattern“ – eine Technik, die (ohne es zu merken) Entscheidungen treffen lässt, die sonst vielleicht nicht getroffen werden.

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