Das von den Grünen so verhasste Straßenbauprojekt könnte Teil des Koalitionspaktes werden.
Offiziell laufen die Koalitionsgespräche zwischen ÖVP, SPÖ und Neos mittlerweile harmonischer. Sollten sich die drei Parteien noch vor Weihnachten einigen können, wird es wohl auch einen Paukenschlag im Bereich Verkehr geben. Es gilt als sicher, dass der Lobautunnel endlich gebaut werden kann.
Projekt-Stopp durch Gewessler
Die Asfinag beschloss 2021 den Tunnel mitsamt der S1 nicht mehr im Bauprogramm vorzusehen. Nachdem Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) das Projekt kippte. Wien, namentlich die SPÖ, hat an der Wiederaufnahme des Projektes allerdings Interesse. Er ist Teil der Nordostumfahrung, die auch die Seestadt Aspern, immerhin eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas, ans Straßennetz anbinden sollte. Bis in die 30er Jahre sollen hier mehr als 25.000 Menschen wohnen.
Wichtige Nordverbindung für NÖ
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner forderte ebenfalls immer wieder den Bau der S1, die als wichtige Nordverbindung für das Bundesland gilt. Derzeit wollen sich weder SPÖ noch ÖVP in die Karten blicken lassen. Der für Verkehr zuständige LH-Stv. Udo Landbauer von der FPÖ meint dazu: “Der Lobautunnel ist eine unverzichtbare Maßnahme zur Entlastung der Pendler. Dazu gehört auch die Anbindung der S8 Marchfeld Schnellstraße, um die Region Marchfeld zu stärken und unsere Landsleute und Familien aus der täglichen Stauhölle zu befreien. Es geht um Lebensqualität und vernünftige Politik statt Stillstand. Mit ihrem politischen Feldzug gegen Autofahrer zerstört die grüne Ministerin Gewessler jedes wichtige Straßenbauprojekt. Die Bürger haben die giftgrüne Politik bei der Nationalratswahl abgewählt. Als Land Niederösterreich bleiben wir dabei: Der Lobautunnel muss kommen.”
Sollte die Koalition zustande kommen, wird die Verhinderung des Projektes durch den dann ehemaligen Koalitionspartner Grüne ohnehin Vergangenheit sein. Und die Bundesländer Wien und Niederösterreich werden sicher an einem Strang ziehen um das Vorhaben so schnell wie möglich über ihre Partner im Bund – also ÖVP für Niederösterreich und SPÖ für Wien – auf Schiene zu bringen.