Die Wiener Austria ist in der Fußball-Bundesliga weiter nicht zu stoppen. Abermals dank einer Leistungssteigerung in Hälfte zwei besiegten die “Veilchen” den TSV Hartberg am Sonntag letztlich verdient mit 1:0.
Es war der bereits sechste Sieg in Serie, durch den die Austria punktemäßig zum zweitplatzierten Stadtrivalen Rapid aufschloss. “Es ist schon ein Wahnsinn. Wir schweben aktuell auf einer Erfolgswelle”, meinte Kapitän Manfred Fischer. Kein Wunder, dass die Stimmung – zumindest das Sportliche betreffend – in Favoriten so gut wie lange nicht mehr scheint.
»Kritischen Blick bewahren«
Nach dem Spiel feierten die violetten Akteure minutenlang mit den knapp 13.000 Fans in der Generali-Arena. “Am Ende hat sich die Mannschaft den Sieg verdient. Ich freue mich extrem für die Spieler und den Verein”, sagte Trainer Stephan Helm. Dieser hatte in Favoriten keinen einfachen Start, kratzte jedoch mit den “Veilchen” in den letzten Wochen die Kurve.
Sechs Liga-Siege in Serie gelangen der Austria zuletzt in der Meistersaison 2012/13. Helm versprach trotz des Erfolgslaufs den Fokus auf das Wesentliche nicht zu verlieren: “Ich werfe immer ein Auge darauf, wo wir gerade stehen und wo wir uns verbessern können, um den Prozess voranzutreiben.” Wichtig sei, sowohl bei Niederlagen als auch Siegen den kritischen Blick zu bewahren. Es liege noch sehr viel Potenzial in der Mannschaft, meinte der 41-Jährige.
Veilchen-Express zündete nach Pause Turbo
Wie zuletzt so oft nahm der Veilchen-Express auch im Heimspiel gegen Hartberg erst in der zweiten Halbzeit Fahrt auf. Vor dem Duell mit den Steirern konnte die Austria vier Siege feiern, ohne nur einmal zur Pause geführt zu haben. So auch dieses Mal. Im ersten Abschnitt verbuchten die Violetten keine einzige aussichtsreiche Torchance, erst Adaptierungen führten zum Sieg. “In der zweiten Halbzeit haben wir uns vorgenommen, konkreter zu werden, aber auch in den richtigen Momenten geduldiger zu sein. Wir haben gewusst, dass dann mehr Räume aufgehen und wir Torchancen vorfinden”, verriet Helm.
Die Anpassungen griffen auch: Zunächst scheiterte Fitz mit einer Riesenchance noch kläglich, ehe der neu in die Startelf gerückte Tin Plavotic den entscheidenden Treffer erzielte. Der Innenverteidiger schraubte sich nach einem Corner in den zweiten Stock hoch und köpfelte ein. “Ich musste ein bisschen höher springen als sonst”, scherzte Plavotic.
Freude über Wustinger-Comeback
Große Freude herrschte an diesem Abend aber nicht nur beim Matchwinner. Florian Wustinger feierte in der Schlussphase nach langer Leidenszeit sein Pflichtspiel-Comeback für die Profis. Zwei Kreuzbandrisse sowie eine Schulterverletzung zwangen den Youngster zu einer Pause von über zwei Jahren. “Dieser Moment heute war für mich die größte Motivation. Es war pure Freude, ich bin so glücklich gerade”, sagte Wustinger.
Für Manfred Schmid verlief die Rückkehr nach Favoriten nicht erfolgreich. “Es war spielerisch einfach nicht gut genug, deswegen sind wir als Verlierer vom Platz gegangen”, konstatierte der Hartberg-Coach. Zum bereits sechsten Mal in Folge verließen die Steirer die Generali-Arena ohne Punkte.