Österreichs Tennis-Frauen haben beim Turnier der Europa-Afrika-Zone I im Billie Jean King Cup in Oeiras für eine große Überraschung gesorgt.
Nach dem 2:1 über Dänemark gewann die Truppe von Teamkapitänin Marion Maruska am Dienstag auch gegen Ungarn mit 2:1 und steht damit schon vorzeitig als Gruppe-A-Sieger fest. Damit einher geht der Sprung ins im Herbst stattfindende Play-off zur Qualifikationsrunde für das Finalturnier 2025. Erfolgsgarantin war wieder Sinja Kraus.
Die 21-jährige Wienerin legte mit einem 6:4,6:4-Sieg über Adrienn Nagy den Grundstein für den neuerlichen Erfolg. Im entscheidenden Doppel behielt sie auch noch mit Melanie Klaffner nach einem Fehlstart gegen Nagy/Natalia Szabanin nach einem 1:6,6:1 im Match-Tiebreak des dritten Satzes mit 10:5 die Oberhand. Damit glich das Bild jenem am Montag, wo Kraus bei klarer Führung von einer Aufgabe der ehemaligen dänischen Weltranglistenersten Caroline Wozniacki profitiert und zum Schluss ebenfalls im Doppel mit Klaffner reüssiert hatte.
“Ich bin unfassbar froh, dass wir das Doppel noch drehen konnten. Wir freuen uns richtig, im November wieder in den Play-offs dabei zu sein. Es ist komisch, dass es erst Dienstag ist und wir sind schon durch. Wir nehmen das, sind alle sehr happy”, sagte Kraus. Schon nach dem Einzel hatte sie von einer “großen Erleichterung” gesprochen, nachdem sie die Partie so spannend gemacht habe. Maruska betonte, dass die Punkte von Kraus “hervorzuheben” seien. “Ich bin sehr stolz auf unser Team, das hätten wir uns alle nicht gedacht, dass wir am zweiten Tag schon den Aufstieg fixieren könnten.”
Grabher: “Kein gutes Match von mir”
Dass die erst von einer langwierigen Verletzung zurückgekehrte Julia Grabher an beiden Tagen – am Dienstag 3:6,1:6 gegen Szabanin – im Einzel auf verlorenem Posten stand, fiel nicht ins Gewicht. “Ich bin sehr unzufrieden mit meiner Leistung, es war echt wieder kein gutes Match von mir. Ich habe einfach zu viele Fehler gemacht”, resümierte die Vorarlbergerin.
Österreich kann sich am Mittwoch auch eine Niederlage gegen das punktlose Schlusslicht Bulgarien leisten, da bei Punktegleichheit mit Ungarn oder Dänemark, die bei drei Zählern halten, der bessere direkte Vergleich für die ÖTV-Auswahl sprechen würde. Das Minimalziel Klassenerhalt wurde also deutlich übererfüllt. “Es ist absolut genial, weil es ein Teamerfolg war, echt eine super Stimmung ist und die Mädels sich das verdient haben. Generell für das Damentennis ist es ein super Erfolg”, meinte ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer.
Vorbei ist das Turnier nach Mittwoch aber noch nicht. In einer Dreiergruppe geht es gegen die beiden anderen Pool-Sieger um den Turniersieg. Den Wiederaufstieg in die höhere Ebene haben alle schon fix in der Tasche.