Geht es nach FIA-Boss Ben Sulayem, dann gibt es für die Formel-1-Piloten schon bald ein Fluch-Verbot im Cockpit. Das sorgt für Fassungslosigkeit unter den Piloten. Hamilton geht sogar weiter und kritisiert den Präsidenten.

FIA-Boss Ben Sulayem will dem Fluchen am F1-Funk den Riegel vorschieben. „Wir müssen zwischen unserem Sport, dem Motorsport, und der Rap-Musik unterscheiden“, so der Motorsport-Präsident, in Autosport. „Wir sind keine Rapper. Die sagen das F-Wort wie oft pro Minute? Wir sind da nicht dabei.“ Der Weltverband ist über die Beschimpfungen, die aus den Cockpits kommen, besorgt: „Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit Ihren Kindern vor dem Fernseher und schauen sich das Rennen an, und dann sagt jemand all diese schmutzigen Worte.“ Dabei werden die Flüche während TV-Übertragungen ohnehin mit einem Piepton überblendet. Ben Sulayem: „Wir müssen das untersuchen, um zu sehen, ob wir das reduzieren können.“

Verstappen: “Man wird trotzdem weiter fluchen”

Und wie reagieren die Piloten? Weltmeister Max Verstappen kann mit einem möglichen Fluch-Verbot wenig anfangen: „Ich denke, man wird trotzdem fluchen. Wenn es nicht in diesem Raum ist, dann vielleicht irgendwo anders. Jeder flucht. Manche Leute ein bisschen mehr als andere.” Beim Ungarn-GP Juli hatte Verstappen mit seinen Schimpf-Triaden für Aufsehen gesorgt und findet nichts dabei: “In anderen Sportarten sagen viele Personen auch schlimme Dinge, wenn sie voller Adrenalin sind, nur haben sie kein Mikro bei sich.” 

Verstappen stört sich vielmehr schon lange daran, dass in der Formel 1 nach seinem Empfinden zu viel übertragen wird: “Wenn man es nicht ausstrahlt, erfährt es niemand, nur das Team. So geht man intern mit solchen Dingen um.” Allerdings, so der WM-Leader: “Selbst wenn ein Fünf- oder Sechsjähriger zuschaut, wird er irgendwann sowieso fluchen. Selbst wenn die Eltern es nicht wollen oder es erlauben. Sie werden, wenn sie groß sind, mit ihren Freunden herumlaufen und fluchen. Das wird also nichts ändern.” 

Hamilton über Ben Sulayem: “Rassistische Wortwahl”

Rekord-Champion Lewis Hamilton stößt sich an der Wortwahl des Motorsport-Chefs: „Die meisten Rapper sind schwarz”, so der Engländer, der selbst Musik produziert und mit einigen Größen der Szene befreundet ist. “Ich denke, dass es die falsche Wortwahl war. Da ist ein rassistisches Element dabei.” Zudem sei es gut, als Fahrer auch Emotionen zu haben: “Wir sind keine Roboter.”

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